- Gedanken kreisen ständig um belastende Themen
- Negative Glaubenssätze (z. B.: „Ich bin eine Last für andere. Ich bin wertlos. Ich kann nichts.“)
- Gefühl von innerer Leere und Gefühlslosigkeit
- Antriebsschwäche und Lustlosigkeit
- Freudlosigkeit
- Zunehmende Müdigkeit
- Ängstlichkeit und Schreckhaftigkeit
- Traurigkeit
- Erhöhte Reizbarkeit
- Sozialer Rückzug von Freunden und Familie
- Vernachlässigung der Körperhygiene und anderen Grundbedürfnissen
- Suizidale Gedanken
Symptome von Depressionen
Mehr als nur Traurigkeit
Depressionen sind keine rein psychischen Erkrankungen – sie können sich auf den ganzen Körper auswirken. Körperliche Symptome bei Depressionen sind dabei keine Nebensache, sondern ein zentraler Bestandteil der Erkrankung. Depressionen äußern sich in einer breiten Palette von Symptomen. Oft werden die körperlichen Beschwerden wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder Erschöpfung als weniger ernst wahrgenommen, obwohl sie einen wesentlichen Teil der Erkrankung darstellen. Dabei zeigen sich bei Männern und Frauen unterschiedliche Ausprägungen: Frauen sind häufig stärker von emotionalen Symptomen betroffen, während bei Männern Depressionen oft eher durch körperliche Beschwerden, Reizbarkeit oder Rückzug aus dem sozialen Leben zum Vorschein kommen.
Erste Symptome und Anzeichen einer Depression
Eine Depression kommt oft nicht über Nacht, sondern entwickelt sich langsam über längere Zeit. Unbewusst schleichen sich immer mehr negative Gedanken und Ängste in die Gefühls- und Gedankenwelt der Betroffenen ein. Die ersten Anzeichen einer Depression können dabei sehr subtil sein. Eine leichte Antriebslosigkeit und „schlechte Laune“ werden gerade in der Anfangsphase eher als vorübergehende Stimmungsschwankungen oder als Stress wahrgenommen.
Vor allem aber sind es negativ eingefärbte Gedanken und Gefühle, die sich meistens auf alle Lebensbereiche beziehen, den Alltag erschweren und das Leben nicht mehr lebenswert erscheinen lassen. Arbeit, Haushalt und sogar eigentlich angenehme Freizeitbeschäftigungen wie Verabredungen mit Freunden oder der Familie sind je nach Schweregrad der Depression, mit großer Anstrengung und Überwindung verbunden.
Auch die körperlichen Symptome einer Depression – wie Schlafstörungen, Appetitverlust oder chronische Müdigkeit – können oft nicht direkt erkannt werden, besonders wenn sie sich in Form von Schmerzen oder Kopfschmerzen äußern. Da Depressionen nicht immer in der klassischen Form von tiefer Traurigkeit oder weinerlichem Verhalten erscheinen, fällt es auch dem Umfeld der Betroffenen schwer, die ersten Anzeichen einer Depression zu erkennen.
Symptome von Depressionen nach ICD 11
Die ICD-11 nennt 3 zentrale Hauptsymptome, die besonders wichtig für die Diagnosestellung einer Depression sind.
Hauptsymptome nach ICD-11
- Verstimmung und Verminderung des Antriebs
- Verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
- Vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
Nebensymptome nach ICD-11
- Konzentrationsstörungen
- Vermindertes Selbstwertgefühl
- Schuldgefühle
- Pessimistische Zukunftsgedanken
- Schlafstörungen
- Veränderter Appetit
- Suizidgedanken
Einordnung in Schweregrade nach Symptomen
Leichte Depression: 2 Hauptsymptome + mindestens 2 Zusatzsymptome
Mittelgradige Depression: 2–3 Hauptsymptome + mindestens 3 Zusatzsymptome
Schwere Depression: Alle 3 Hauptsymptome + 4 oder mehr Zusatzsymptome mit starker Alltagsbeeinträchtigung
Symptome bei Depressionen
Die Symptome bei Depressionen sind vielzählig und breit gefächert. Frauen neigen tendenziell eher zu Traurigkeit und Antriebsmangel – bei Männern können die Depressions-Symptome dagegen eher im Hintergrund stehen. Stattdessen zeigen sich bei ihnen in erster Linie oft körperliche Symptome. Ein zentrales Symptom von Depressionen ist beispielsweise ein anhaltend niedergeschlagenes oder trauriges Gefühl, das häufig den gesamten Tag über anhält. Viele Betroffene berichten von einer tiefen Leere oder einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit, das sie zu überwältigen scheint. Dies kann mit einer inneren Unruhe einhergehen, die das Gefühl verstärkt, dass man keine Kontrolle über die eigenen Emotionen hat.
Zusätzlich zu dieser ständigen Traurigkeit erleben viele depressive Erwachsene auch Gefühle der Wertlosigkeit oder Schuld. Sie machen sich oft Vorwürfe für Dinge, für die sie keine Verantwortung tragen, oder empfinden sich als „Versager“. Dies führt zu einer negativen Selbstwahrnehmung, die das soziale Leben und das Selbstwertgefühl enorm beeinträchtigen kann. Ein weiteres häufiges Gefühl ist Angst, oft in Form von übermäßiger Besorgnis über die Zukunft, die Arbeit oder Beziehungen. Diese Sorgen sind jedoch in der Regel übertrieben und schwer zu kontrollieren. Zudem treten oft Pessimismus und schwarze Gedanken auf. Die Menschen sehen die Welt meist in einem negativen Licht und haben Schwierigkeiten, eine positive Perspektive einzunehmen. Diese Gedanken können auch zu Selbstmordgedanken führen, die leider in schweren Fällen von Depressionen auftreten.
Schmerzen ohne organische Ursache
▶ ▶ Körperliche Symptome und chronische Schmerzen ohne organisch erklärbare Ursache werden als somatoforme Störungen bezeichnet. Dabei sind die Schmerzen häufig Ausdruck innerer psychischer Belastungen. Stress, Angst oder ungelöste emotionale Konflikte finden auf diese Weise ihren Weg in den Körper und äußern sich in Form anhaltender Beschwerden. Solche inneren Spannungen zählen auch zu den möglichen Ursachen der Depression – eine Erkrankung, die sich nicht nur seelisch, sondern oft auch körperlich zeigt.
Schlafstörungen sind ein häufiges Symptom bei Depressionen
Depressionen beeinflussen auch das Denken unddie Entscheidungsfindung erheblich. Menschen, die unter Depressionen leiden, haben oft Probleme, klar zu denken oder sich zu konzentrieren. Sie berichten häufig von Gedächtnisstörungen wie das Vergessen von Details oder das Gefühl, dass die Gedanken „verwirrt“ sind. Entscheidungen zu treffen kann ebenfalls schwer fallen. Betroffene haben das Gefühl, selbst die einfachsten Entscheidungen nicht treffen zu können, was zu einem Gefühl der Hilflosigkeit führt. Diese kognitiven Beeinträchtigungen tragen zur allgemeinen Frustration und zum Gefühl bei, „in einem Loch zu stecken“.
Ein weiteres häufiges körperliches Symptom sind Schlafstörungen. Einige Menschen schlafen mehr als gewöhnlich, finden aber keine Erholung im Schlaf (eine sogenannte Hypersomnie), während andere unter Schlaflosigkeit leiden, wach im Bett liegen und nicht in den Schlaf finden können. Menschen mit Depressionen haben oft Schwierigkeiten, abends zur Ruhe zu kommen. Der Kopf ist voller Gedanken, Sorgen oder Grübeleien über den Tag, die Zukunft oder persönliche Probleme. Die Gedanken kreisen unaufhörlich um Themen wie Versagen, Schuld oder Hoffnungslosigkeit, was das Einschlafen zusätzlich erschwert.
Beide Schlafstörungen tragen zur Erschöpfung bei und verschärfen die depressiven Symptome. Zudem können Kopf-, Rücken- und Gelenkschmerzen sowie Verdauungsprobleme (wie Verstopfung oder Übelkeit) als begleitende Symptome auftreten, ohne dass eine klare körperliche Ursache vorliegt. Diese Symptome können die Lebensqualität weiter beeinträchtigen und zu einer zusätzlichen Belastung führen.
Wie unterscheiden sich Symptome der Depression bei Frauen und Männern?
Depressive Symptome können bei Frauen und Männern unterschiedlich ausgeprägt sein. Während sich Depressionen bei Frauen häufiger in sozialem Rückzug, Schlafstörungen und einem Gefühl von Schwere und Resignation äußern, zeigen Männer häufiger Reizbarkeit, Aggression oder Wutausbrüche.
Auch im Umgang mit der Erkrankung gibt es Unterschiede: Männer neigen eher dazu, ihre Symptome durch verstärkten Alkohol- oder Substanzkonsum zu kompensieren oder sich übermäßig in die Arbeit zu stürzen. Ein möglicher Grund, warum Depressionen bei Männern häufig unentdeckt bleiben: Die gängigen Diagnoseverfahren orientieren sich vor allem an den klassischen – eher weiblich geprägten – Symptomen. Die eher männlich typischen Ausdrucksformen finden darin kaum Beachtung. Die Folge: Viele depressive Erkrankungen bei Männern bleiben unerkannt oder werden fehldiagnostiziert.
| Symptome | Männer | Frauen |
|---|---|---|
| Emotionale Symptome | Reizbarkeit, Aggression Gefühllosigkeit ("emotional abgestumpft") | Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit Häufiges Weinen |
| Verhalten | Rückzug, Vermeidung Riskantes Verhalten (z. B. schnelles Fahren) | Rückzug, aber oft auch Suche nach sozialer Unterstützung |
| Erscheinung von Traurigkeit | Oft maskiert, zeigt sich z. B. durch Wut oder Zynismus | Wird direkter gezeigt, z. B. durch Weinen oder Selbstmitleid |
| Antrieb / Energie | Erschöpfung, Antriebslosigkeit Schlafstörungen | Erschöpfung, aber auch innere Unruhe Schlafstörungen |
| Körperliche Symptome | Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme Verspannungen | Appetitveränderungen Zyklusunregelmäßigkeiten |
| Selbstwert / Selbstbild | Schuldgefühle seltener, eher Versagensängste | Häufig starkes Schuldempfinden und Grübeln |
| Suchtverhalten | Häufiger: Alkohol, Drogen, exzessiver Sport oder Arbeit | Weniger verbreitet, ggf. emotionales Essen oder Medikamentenmissbrauch |
| Suizidgedanken / -verhalten | Häufiger verdeckt, höhere Suizidrate trotz seltenerem Offenlegen | Suizidgedanken häufiger geäußert, aber geringere Suizidrate |
| Hilfeverhalten | Seltener: Scham, Angst vor Schwäche | Häufiger: Suche nach Hilfe bei Freund:innen oder Therapeut:innen |
Symptome und Besonderheiten der Depression bei Frauen
Depressive Symptome zeigen sich bei Frauen oft in einer etwas anderen Form als bei Männern – sowohl in ihrer Ausprägung als auch im Ausdruck. Viele Frauen berichten von einer tiefen inneren Erschöpfung, auch wenn sie ausreichend schlafen. Hinzu kommen häufig Gefühle von Traurigkeit, emotionaler Leere und Hoffnungslosigkeit. Klassisch sind auch Grübeleien, Schuldgefühle und der Rückzug aus dem sozialen Umfeld. Schlafstörungen, ein veränderter Appetit – entweder in Form von Heißhunger oder Appetitlosigkeit – sowie körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Rückenschmerzen oder Magenprobleme, für die sich keine organische Ursache finden lässt, sind ebenfalls typisch.
Besonders bei Frauen spielt der Hormonhaushalt eine zentrale Rolle im Zusammenhang mit depressiven Verstimmungen. Viele erleben vor Beginn ihrer Menstruation emotionale Schwankungen, Gereiztheit oder Traurigkeit – Symptome, die im Rahmen des sogenannten prämenstruellen Syndroms (PMS) auftreten. In einer schwereren Form kann sich daraus sogar eine prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS) entwickeln, die stark an depressive Episoden erinnert. Auch während der Periode selbst berichten manche Frauen von einem Stimmungsabfall oder erhöhter Müdigkeit. Hintergrund sind die hormonellen Veränderungen im Zyklus, insbesondere der Abfall von Östrogen und Progesteron, die das emotionale Gleichgewicht empfindlich stören können.
Diese zyklusbedingten Schwankungen bedeuten nicht automatisch, dass jede Frau mit PMS oder PMDS an einer Depression leidet. Doch sie zeigen, wie eng körperliche und psychische Prozesse bei Frauen miteinander verknüpft sind – und wie wichtig es ist, diese Zusammenhänge bei der Diagnose und Behandlung ernst zu nehmen.
Wie sich Depressionen bei Männern zeigen
Typisch für Depressionen bei Männern ist, dass sie ihre emotionalen Belastungen tendenziell weniger offen zeigen oder benennen. Statt Traurigkeit treten nicht selten Wut, Aggression oder ein gesteigertes Risiko- oder Suchtverhalten, beispielsweise durch übermäßigen Alkoholkonsum, exzessivem Arbeiten oder Sport in den Vordergrund. Auch sozialer Rückzug kann subtiler verlaufen – etwa durch das Vermeiden enger Gespräche oder das Zurückziehen in die Isolation, ohne dass direkt auffällt, dass es sich dabei um ein Symptom einer Depression handelt.
Ein Grund dafür liegt auch in gesellschaftlichen Rollenerwartungen: Viele Männer haben früh gelernt, Gefühle wie Schwäche oder Verletzlichkeit zu unterdrücken. Das kann dazu führen, dass depressive Symptome lange unerkannt bleiben oder auch fehlinterpretiert werden – sowohl von den Betroffenen selbst als auch von ihrem Umfeld.
Besonders wichtig ist es deshalb gerade bei Männern auch weniger offensichtliche Anzeichen ernst zu nehmen und nicht vorschnell als „Stress“ oder „normale Erschöpfung“ abzutun. Denn auch wenn sich Depressionen bei Männern anders äußern können, sind sie ebenso belastend – und genauso behandelbar. Eine offene Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen und der Mut, Hilfe anzunehmen, sind zentrale Schritte in Richtung Besserung – besonders im Rahmen einer Therapie bei Depressionen, die genau diesen Prozess unterstützt und begleitet.

Schmerzen als Symptom bei Depressionen
Immer mehr Studien zeigen, dass es eine enge Wechselwirkung zwischen Depression und Schmerzwahrnehmung gibt. Menschen mit Depressionen empfinden körperliche Schmerzen oft intensiver als andere. Diese verstärkte Schmerzempfindung kann die depressive Symptomatik zusätzlich verstärken – ein Kreislauf, der psychische und physische Belastungen miteinander verknüpft. Depression und Schmerz haben im Gehirn gemeinsame Schaltkreise – insbesondere in Regionen wie dem präfrontalen Kortex, der Amygdala, dem anterioren cingulären Cortex und dem Hippocampus. Diese Areale sind sowohl für die emotionale Verarbeitung als auch für die Schmerzverarbeitung zuständig. Das bedeutet: Wenn in einer Depression diese Hirnregionen verändert oder weniger aktiv sind, kann das nicht nur die Stimmung beeinflussen, sondern auch die Schmerzempfindung verstärken.
Bei Depressionen ist häufig auch das Gleichgewicht von Botenstoffen wie Serotonin und Noradrenalin gestört. Diese Neurotransmitter sind wichtig für die körpereigene Schmerzhemmung. Ist ihr Level zu niedrig – wie bei vielen depressiven Menschen – funktioniert auch die Schmerzregulation schlechter. Das heißt: Reize, die normalerweise nur als unangenehm empfunden würden, werden plötzlich als schmerzhaft erlebt.
Mehr Fehltage durch Depression und Symptomen
▶ In Deutschland verzeichnete die Zahl der krankheitsbedingten Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen in den letzten Jahren einen deutlichen Anstieg. Laut dem DAK-Psychreport 2025 stieg die Zahl der Fehltage aufgrund von Depressionen im Jahr 2024 um 50 % im Vergleich zum Vorjahr auf 183 Fehltage pro 100 Versicherte. Diese Entwicklung wird nicht nur auf eine tatsächliche Zunahme psychischer Erkrankungen zurückgeführt, sondern auch auf einen offeneren gesellschaftlichen Umgang mit psychischen Erkrankungen.¹
Häufige Fragen zu Depressionen und Symptomen
Gezeiten Haus Kliniken für Depressionen
Bonn Wesseling und Oberhausen: In unseren Privatkliniken bieten wir stationäre und teilstationäre Behandlungen bei Depressionen an. Unsere Ärzt:innen und Therapeut:innen unterstützen unsere Patient:innen rund um die Uhr dabei psychische und psychosomatische Erkrankungen verstehen zu lernen, aufzuarbeiten und neue Lösungsstrategien zu verankern.
Gezeiten Haus Kliniken für Depressionen
Bonn Wesseling und Oberhausen: In unseren Privatkliniken bieten wir stationäre und teilstationäre Behandlungen bei Depressionen an. Unsere Ärzt:innen und Therapeut:innen unterstützen unsere Patient:innen rund um die Uhr dabei psychische und psychosomatische Erkrankungen verstehen zu lernen, aufzuarbeiten und neue Lösungsstrategien zu verankern.
Wir nehmen uns Zeit für Ihre Fragen und beraten Sie individuell!
Beratung für alle Standorte
Montag bis Freitag: 08:00 bis 18:00 Uhr
Gezeiten Haus Gruppe GmbH
Private Klinikgruppe für Psychosomatik
und Traditionelle Chinesische Medizin
Urfelder Straße 221
50389 Wesseling
MEHR ERFAHREN
Beratung für alle Standorte
Montag bis Freitag: 08:00 bis 18:00 Uhr
Gezeiten Haus Gruppe GmbH
Private Klinikgruppe für Psychosomatik
und Traditionelle Chinesische Medizin
Urfelder Straße 221
50389 Wesseling
MEHR ERFAHREN
Quellen:
- ¹DAK Gesundheit (2025). "DAK Psychreport 2025 – Update: 2024 verursachten Depressionen erneut die meisten Fehltage"