Dr. med. Susanne Altmeyer ist Chefärztin der Trauma- und Tagesklinik im Gezeiten Haus Schloss Eichholz. Als erfahrene EMDR-Therapeutin ist sie Expertin auf dem Gebiet und arbeitet als EMDR-Supervisorin und Facilitator für das EMDRIA-Netzwerk.
Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) im Gezeiten Haus
Die 5 Säulen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) setzen wir in unseren Kliniken ergänzend zu den leitliniengerechten Therapieverfahren ein.
Die Verfahren der TCM in den Gezeiten Haus Kliniken
Der Mensch wird bei uns als Einheit aus Körper, Geist, Seele und Umwelt gesehen, verstanden und behandelt. Während der Therapie nutzen wir daher ein breites Spektrum an Denk- und Therapieansätzen, um der Individualität des einzelnen Patienten und seinen Beschwerden gerecht zu werden. Dazu gehören auch die Verfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin, die als ganzheitliche Therapieform unseren Behandlungsansatz folgt.
Was ist Traditionelle Chinesische Medizin?
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist ein regulatives Therapieverfahren, das die Heilungskräfte von Körper und Psyche auf natürliche Weise anregt. Im Fokus der TCM steht das Konzept der Lebensenergie „Qi“ mit den Lebenspolen „Yin“ und „Yang“. Krankheiten, Stress und weitere Faktoren können die Lebenspole aus dem Gleichgewicht bringen und zeigen sich in entsprechenden somatischen und psychischen Beschwerden. Das wohl geläufigste Verfahren der TCM ist die Akupunktur.
Nach Auffassung der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) durchziehen Leitbahnen (Meridiane) den gesamten Körper und verbinden alle Organe miteinander. Mit den Behandlungsmethoden der Traditionellen Chinesische Medizin werden „Yin“ und „Yang“ wieder in Balance gebracht, sodass das Qi wieder ungehindert durch die Meridiane fließen kann. In unseren Fachkliniken nutzen wir die Verfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ergänzend zu den leitliniengerechten Therapieverfahren der westlichen Medizin.
Ursprung & Hintergrund
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) umfasst verschiedene Heilmethoden, die vor rund 2500 Jahren in China entwickelt wurden. Sie entstand aus den Schriften alter Heiler, die Aufzeichnungen zu ihren Beobachtungen des menschlichen Körpers, seiner Funktionen und seiner Reaktionen auf diverse Therapien und Behandlungsformen aufzeichneten. Dazu gehörten Naturheilmittel, Massagen und Akupunktur. Bis heute gehören die Verfahren der Chinesischen Medizin in China, aber auch in anderen ostasiatischen Ländern, zu den populären medizinischen Therapien.
Nach den Lehren der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) sind unsere Organe an einen natürlichen Rhythmus gekoppelt. Körperliche und psychische Symptome werden nach der TCM bestimmte Yin- und Yang-Qualitäten zugeordnet. So zeichnen sich Yin-Krankheiten insbesondere durch Kraftlosigkeit, Langsamkeit oder Kälteempfindlichkeit aus. Manifestiert sich eine Krankheit in Form von Stärke, Übertreibung oder Überhitzung, liegt in der Regel ein Yang-Überschuss vor.

Anwendungsgebiete der Traditionellen Chinesischen Medizin
Die Traditionelle Chinesische Medizin versteht Gesundheit als ein dynamisches Gleichgewicht von Körper, Geist und Umwelt. Ihr Ziel ist nicht nur die Behandlung von Symptomen, sondern die Wiederherstellung und Stärkung der inneren Balance. Dabei kommt die TCM sowohl bei akuten als auch bei chronischen Beschwerden zum Einsatz – ebenso wie zur Prävention und Regeneration.
Müdigkeit & Erschöpfung
Innere Unruhe
Allergien
Neurodermitis & Haarausfall
Magen-Darmbeschwerden
Rheumatische Beschwerden
Schlafstörungen, Kopfschmerzen & Migräne
Gynäkologische und urologische Beschwerden
Unterstützend bei der Regeneration nach onkologischen Behandlungen
▶ Die Kombination aus klassischer Medizin und Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) bildet einen ganzheitlich orientierten Behandlungsansatz, der Körper, Geist und Seele zusammenhängend betrachtet und behandelt. Die integrative Behandlung mit Verfahren aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) kann besonders bei der Therapie chronischer Erkrankungen unterstützen und sich positiv auf die körpereigene Stressregulation auswirken.

Anamnese und Diagnostik in der Traditionellen Chinesischen Medizin
Während der Anamnese wird nicht nur die individuelle Krankengeschichte, sondern auch die allgemeinen Lebensumstände und das psychische Befinden der Patient:innen erfasst. Dazu zählen unter anderem Ernährungsgewohnheiten, Temperaturempfinden, Schlafgewohnheiten und Verdauungsaktivitäten. Die Untersuchung der Zunge (Zungendaignostik) und das Fühlen des Pulses (Pulsdiagnostik) sind die klassischen Anamnese-Instrumente der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Die Anamnese zeigt, wo im Körper zu viel oder zu wenig „Qi“ vorhanden ist, wo Flüssigkeiten wie Verdauungssäfte oder Blut fehlen oder wo sich Hitze oder Kälte befindet.

Qi Gong
Die Konzentrations- und Bewegungsform Qi Gong ist eine Kombination aus bewusster Atmung, sanft fließenden Bewegungen und achtsamkeitsbasierter Meditation. Die Bewegungsabläufe sollen das Qi, die Lebensenergie, wieder fließen lassen, um das vegetative Nervensystem zu regulieren und die Selbstheilungskräfte anzuregen.
Regelmäßiges Qi Gong schult nicht nur die die eigene Selbstwahrnehmung, sondern verbessert auch die Konzentrationsfähigkeit, fördert den Gleichgewichtssinn und führt zu einem besseren Körpergefühl. Sowohl bei den Erwachsenen als auch bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist Qi Gong ist in allen Gezeiten Haus Kliniken täglicher Bestandteil des Therapiealltags.

»Für Traumapatient:innen sind besonders die körperbezogenen Methoden der TCM wichtige Hilfsmittel, um den Körper besser wahrnehmen und verstehen zu lernen.«

»Für Traumapatient:innen sind besonders die körperbezogenen Methoden der TCM wichtige Hilfsmittel, um den Körper besser wahrnehmen und verstehen zu lernen.«
Dr. med. Susanne Altmeyer ist Chefärztin der Trauma- und Tagesklinik im Gezeiten Haus Schloss Eichholz. Als erfahrene EMDR-Therapeutin ist sie Expertin auf dem Gebiet und arbeitet als EMDR-Supervisorin und Facilitator für das EMDRIA-Netzwerk.
Tuina
Tuina ist eine chinesische Massageform und basiert auf 4 Massagetechniken (TuiNáÀnMó). Durch Drücken, Pressen, Streichen, Schieben und mit rollenden Grifftechniken werden die Leitbahnen, durch die das Qi fließt, stimuliert und bestehende Blockaden gelöst. Die Wirkung der Massagetechniken ist entweder ableitend oder stärkend. Die ableitendende Massagetechnik fördert die Ausleitung von Stoffwechselendprodukten des Körpers. Die sanften Bewegungen entgegen der Verlaufsrichtung der Meridiane wirken beruhigend. Die stärkenden Massagetechniken zeichnen sich durch schnelle und kräftige Griffe entlang der Leitbahnen aus.

Akupunktur
Ob zur Linderung von Schmerzen, funktionellen und seelischen Erkrankungen oder unterstützend für das Immunsystem: Akupunktur ist vielfältig einsetzbar und zählt zu den ältesten Heilmethoden der Welt. Die Methoden der Akupunktur bilden einen grundlegenden Baustein in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Durch die Stimulation der Nervenpunkte mit sehr feinen, biegsamen Nadeln wird der Körper zur Produktion von Endorphinen, Cortisol und entzündungshemmenden Substanzen angeregt, die den Organismus dabei unterstützen, dass das Qi wieder ungehindert durch die Leitbahnen fließen kann.
Ungefähr 400 Akupunkturpunkte sind unterschiedlichen Positionen der Leitbahnen (Meridiane) zugeordnet. Jeder dieser Punkte steht in Verbindung mit einem bestimmten Organ oder Organkreis. Unsere Ärzt:innen und Therapeut:innen wählen gezielt nur die Punkte am Körper des Patienten aus, die zum entsprechenden Beschwerdebild passen. Weitere Varianten der Akupunktur sind die Stimulation der Nervenpunkte durch Wärme (Moxibustion) oder durch Druck mit den Fingern (Akupressur).
Kräuterheilkunde
In der chinesischen Arzneimitteltherapie kommen nur rein biologische Substanzen zum Einsatz. Blüten, Blätter, Wurzeln und Rinden, Mineralien und auch Tierprodukte werden anhand des individuellen Beschwerdebildes des Patient:innen zusammengestellt. In Form von Kräutermischungen, Granulaten, Pulver oder gepressten Kapseln werden sie zur Einnahme verschrieben, um den Körper mit Qi zu versorgen.
Diätetik
Im Unterschied zur westlichen Ernährungslehre, in der Nährwerte und Kalorien eine wesentliche Rolle spielen, basiert die Lehre der Ernährung in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) auf dem Prinzip der Wirkungsweise auf den Organismus. Jedes Nahrungsmittel wird aufgrund seiner energetischen Temperatur, der Geschmacksrichtung und der Zuordnung eines Elementes (Feuer, Wasser, Erde, Metall, Holz) einem Funktionskreis zugeordnet. So können erkrankte Organe durch die Auswahl der Lebensmittel aus dem Funktionskreis, dem sie selber zugeordnet sind, gestärkt werden. Da es in der chinesischen Diätetik keine Ernährungsform gibt, die für alle Menschen gleichermaßen gesundheitsfördernd ist, orientiert sich die Ernährung immer individuell am Menschen und dem im Vorfeld diagnostizierten Störungsmuster.
Die Diätetik umfasst die Auswahl der Lebensmittel, die Art der Zubereitung, den Rhythmus der Mahlzeiten und die achtsame Art während des Essens. Eine individuelle Ernährungsempfehlung kann zum Therapieerfolg bei allen Stressfolgeerkrankungen beitragen.
Qi
Das Qi ist die Lebensenergie, die nach Ansicht der TCM in jedem Menschen steckt. Krankheiten können dazu führen, dass das Qi nicht richtig im Körper fließen kann. Das Qi ist überall. Es zirkuliert, kann aber gelenkt werden, sich sammeln oder zerstreuen, ins Stocken geraten und im Idealfall einfach fließen.
Organ- und Funktionskreis
Nach der TCM beeinflussen sich alle Organe und Funktionen gegenseitig. Jeder Kreis geht aus einem hervor und in den nächsten über. Das Organsystem (Zang Fu) besteht aus insgesamt 11 Funktionskreisen. 5 der Funktionskreise gehören zum Yin-Funktionskreis (Zang). 6 Funktionskreise zum Yang-Funktionskreis (Fu). Die Funktionskreise werden durch die Lehre der 5 Wandlungsphasen ergänzt.
Meridiane
12 Hauptleitbahnen (6 Yin- und 6 Yang-Meridiane) durchziehen den Körper. Jede Leitbahn ist einem Funktionskreis, ähnlich dem des menschlichen Organsystems, zugeordnet.
5 Wandlungsphasen
Die 5-Elemente-Lehre ist eine daoistische Theorie zur Beschreibung der Natur. Die 5 Wandlungsphasen (Frühling, Sommer, Zwischenzeit, Herbst und Winter) gehören zu den Grundlagen der Traditionellen Chinesischen Medizin – ihre Elemente: Metall, Holz, Wasser, Feuer und Erde.
5 Säulen
Zu den therapeutischen Verfahren der Traditionelle Chinesische Medizin gehören fünf verschiedene Behandlungsverfahren, die auch als die "fünf Säulen" bezeichnet werden: Qi Gong, Tuina, Akupunktur, Diätetik und Kräuterheilkunde.
MEHR ZUR TCM IN UNSEREN KLINIKEN
In unseren Privatkliniken für Psychosomatik und Traditionelle Chinesische Medizin integrieren TCM-Therapeut:innen und Ärzt:innen die Verfahren aus der Traditionellen Chinesischen Medizin zusätzlich zu den leitliniengerechten Therapieverfahren. Qi Gong ist ein zentrales Element im Therapieplan unserer Patient:innen.
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