Zwangsstörungen bei Kindern und Jugendlichen

Ursachen, Symptome und Behandlung

Rituale gehören zum Leben dazu. Gerade im Kindesalter geben sie Halt, Ordnung und Sicherheit. Wenn Kinder und Jugendliche zunehmend die Kontrolle über die Rituale verlieren, besteht die Gefahr, dass sich eine Zwangserkrankung entwickelt, die zu erheblichen Einschränkungen im Alltag der Kinder, Jugendlichen und auch ihrem Umfeld führen kann.

Was ist eine Zwangsstörung?

Eine Zwangsstörung (Obsessive Compulsive Disorder, OCD), früher auch unter „Zwangsneurose“ geläufig, äußert sich in erster Linie durch zwanghafte, wiederholende Handlungen oder Gedanken. Kinder und Jugendliche mit Zwangsstörungen kämpfen oft mit erheblichen Ängsten und haben Schwierigkeiten, die Kontrolle über ihre Gedanken und Handlungen zu behalten. Zwangsgedanken und Zwangshandlungen sind die häufigsten Typen wiederholender Verhaltensweisen, die das Kind ausführt, um Sorgen und Ängste zu reduzieren - oder ein befürchtetes Ereignis zu verhindern. Diese Handlungen können sich in Dingen wie ständigem Händewaschen, Überprüfen von Türen oder Lichtern oder bestimmten Mustern des Sprechens oder Denkens zeigen. Der Versuch, sich gegen diesen Drang zu wehren, gelingt meist nicht oder führt sogar zu einer Zunahme der Gedanken und Impulse.

Die ständigen Zwangsgedanken und Zwangshandlungen nehmen dabei nicht nur viel Zeit und Energie in Anspruch, sondern dominieren das gesamte Alltagsgeschehen der Kinder und Jugendlichen. Bereits bei der Morgenroutine können Wasch- und Kontrollzwänge einen normalen Start in den Tag verhindern und auch während der Schule kennt die Zwangsstörung keine Pause. Die aufdrängenden Gedanken und Handlungen machen es den betroffenen Kindern fast unmöglich, sich durchgängig mit Aufgaben zu beschäftigen und führen in den meisten Fällen auch zu sozialer Isolation, da das Kind sich von seinen Klassenkameraden abkapselt – zum einen um den Zwängen nachzugehen aber auch weil es sich schämt, dass die Zwangshandlungen von anderen entdeckt werden könnten.

 

Kindliches Ritual oder Zwangshandlung?

Kinder entwickeln in verschiedenen Entwicklungsphasen oft Rituale, die ihnen Sicherheit und Halt geben. Diese Rituale sind in der Regel Teil des normalen psychischen Wachstums und können in unterschiedlichen Formen auftreten - zum Beispiel in täglichen Routinen oder beim Ausführen bestimmter Handlungen in einer bestimmten Reihenfolge. Solche Rituale sind oft eine Reaktion auf die Bedürfnisse nach Kontrolle und Vorhersehbarkeit in einer Welt, die für Kinder manchmal noch schwer zu verstehen ist.

Typische Beispiele für kindliche Rituale sind etwa das Bedürfnis, vor dem Schlafengehen eine bestimmte Geschichte zu hören, die Gewohnheit, bestimmte Spielsachen in einer bestimmten Reihenfolge zu ordnen oder das stetige Wiederholen eines bestimmten Spiels oder einer Handlung. Diese Ritualisierungen helfen Kindern, sich sicher und geborgen zu fühlen und bieten einen strukturierten Rahmen, der emotionalen Halt gibt.

Diese Verhaltensweisen sind oft also ein normaler Bestandteil des Wachstumsprozesses, besonders wenn sie im Zusammenhang mit größeren Veränderungen wie dem Übergang vom Kindergarten in die Schule oder einem Umzug auftreten. Bei Zwangsstörungen sind diese Handlungen allerdings nicht mehr nur eine spielerische Reaktion auf das Bedürfnis nach Sicherheit, sondern ein unkontrollierbarer Zwang, den das Kind nicht mehr ablegen kann. Um eine Zwangsstörung zu diagnostizieren, müssen die Zwänge mindestens über zwei Wochen auftreten, als sehr belastend erlebt werden und das normale Alltgasgeschehen stark beeinträchtigen.

Was passiert bei Zwangsstörungen?

Einige Betroffene möchten mit Zwangshandlungen möglicherweise etwas Schlimmes in der Zukunft vermeiden oder etwas aus der Vergangenheit wiedergutmachen. Nur durch ritualisiertes Gegensteuern mit bestimmten zwanghaften Handlungen oder gedanklichen Abläufen können diese Sorgen reduziert werden. Die Handlung selbst führt dann subjektiv betrachtet zwar kurzfristig zu innerer Erleichterung, allerdings lassen sich die Gedanken nicht durch eine einmalige Kontrolle direkt beruhigen. Immer mehr und zeitaufwendige Wiederholungen und Überprüfungen werden notwendig, bevor eine gewisse Beruhigung eintritt. Oft ist ihnen bewusst, dass die Gedanken und Handlungen irrational sind, was zu großen Schamgefühlen führen kann.

Neurologisch gesehen sind bei Zwangsstörungen mehrere Hirnregionen und Neurotransmittersysteme involviert. Im Gehirn von Menschen mit Zwangsstörungen gibt es ein Ungleichgewicht bei der Verarbeitung, Bewertung und Regulierung von Informationen. Die Überaktivität von bestimmten Gehirnregionen wie den Basalganglien und dem orbitofrontalen Kortex sowie eine Störung in der Serotoninregulation spielen eine zentrale Rolle. Diese neurobiologischen Faktoren führen zu einem Kreislauf von unangemessenen Gedanken und zwanghaften Handlungen.

Ein Fallbeispiel:

Max ist ein 8-jähriger Junge, der unter Zwangsstörungen leidet. Jeden Abend, bevor er ins Bett geht, muss er seine Zimmertür und das Fenster immer wieder überprüfen. Er steht mehrmals auf, um sicherzustellen, dass die Tür auch wirklich verschlossen ist und das Fenster keinen Spalt offen lässt. Selbst wenn er sieht, dass beide Dinge sicher verschlossen sind, fühlt er sich unruhig und kann erst dann ins Bett gehen, wenn er es erneut überprüft hat. Max' Eltern haben bereits mehrmals gesehen, dass er die Tür und das Fenster mehr als zehnmal überprüft, obwohl er sich klar daran erinnert, sie vorher verschlossen zu haben. Doch seine Ängste, dass Einbrecher ins Haus kommen könnten oder er selbst aus dem Fenster fallen könnte, lassen ihn nicht los. Max fühlt sich erst beruhigt, wenn er alle Prüfungen abgeschlossen hat, was oft lange dauert.

Zusätzlich zu den wiederholten Überprüfungen hat Max auch einen Waschzwang. Nach jeder Mahlzeit, nach jedem Kontakt mit etwas, das er als „schmutzig“ empfindet – sei es ein Stift, ein Türgriff oder ein Gegenstand, den er für unhygienisch hält – muss er sofort seine Hände waschen. Manchmal wiederholt er das Waschen sogar mehrfach hintereinander, auch wenn seine Hände längst sauber sind. Selbst wenn er nur leicht etwas Ungewohntes berührt, wie einen Stuhl oder das Handtuch, das er gerade benutzt hat, kann er nicht aufhören, seine Hände zu waschen.

Zwänge bei Kindern und Jugendlichen

Zwangshandlungen bei Kindern ähneln denen von Erwachsenen, können jedoch in ihrer Intensität und ihrem Ausdruck variieren. Häufige Zwangsstörungen bei Kindern umfassen Wasch- und Putzzwänge, die sich in wiederholtem Händewaschen oder der Angst vor Keimen und Verschmutzung äußern. Kontrollzwänge manifestieren sich oft durch ständiges Überprüfen von Dingen, um das Gefühl der Sicherheit zu erlangen. Wiederholungsrituale sind ebenfalls häufig, bei denen das Kind eine Handlung oder einen Satz immer wieder ausführt, um ein Gefühl der Kontrolle zu haben oder unangenehme Gedanken zu neutralisieren. Weitere verbreitete Zwangshandlungen beinhalten Ordnungs- und Zählzwänge.

Symptome von Zwangserkrankungen

Zwangshandlungen, Zwangsgedanken und Impulse sind zwar die offensichtlichsten Symptome einer Zwangserkrankung, jedoch beeinflusst die Störung auch Körper und Psyche der Kinder und Jugendlichen. Die Erkrankung kostet enrom viel Energie und Ressourcen. Das hat Einfluss auf das Stresssystem und wirkt sich zudem stark auf das Selbstbewusstsein aus. Begleiterkrankungen wie Depressionen, Angst- und Panikstörungen sind daher keine Seltenheit.

Häufige psychische Begleiterkrankungen

  • Depressionen und bipolare Störungen
  • Angst- und Panikstörungen
  • Essstörungen
  • Somatisierungsstörungen

 

Grundformen von Zwangsstörungen

  • Zwangsgedanken: Zwangsgedanken sind wiederkehrende, aufdringliche Gedanken, die bei betroffenen Kindern oft Angst oder Unbehagen verursachen. Diese Gedanken können irrational oder beängstigend sein, wie zum Beispiel die Vorstellung, jemandem Schaden zuzufügen oder mit Keimen kontaminiert zu werden, obwohl keine reale Gefahr besteht.
  • Zwangshandlungen: Zwangshandlungen sind wiederholte Verhaltensweisen, die Kinder ausführen, um unangenehme Gedanken oder Ängste zu neutralisieren. Diese Handlungen sind oft irrational, wie wiederholtes Händewaschen oder das Zählen bestimmter Dinge, um das Gefühl der Sicherheit zu erlangen.
  • Zwangsimpulse: Eine weitere Form einer Zwangsstörung sind Zwangsimpulse. Bei Zwangsimpulsen drängen sich den betroffenen Kindern und Jugendlichen gedanklich immer wieder hartnäckige Vorstellungen auf, die im Widerspruch zu ihren eigenen Werten stehen. Zum Beispiel können quälende Gedanken auftreten, dass man eine Person verletzt.

 

Körperliche Symptome

Die dauerhafte körperliche und psychische Anstrengung die Gedanken unter Kontrolle zu halten, machen sich auch auf körperlicher Ebene sichtbar. Diese psychosomatischen Symptome sind oft eine direkte Reaktion auf die psychische Belastung und den Stress, die durch die Zwangsstörung verursacht werden.

Kopfschmerzen: Dauerhafter Stress und Anspannung, die mit den Zwangsgedanken und -handlungen einhergehen, können zu häufigen Kopfschmerzen führen.

Muskelverspannungen: Die ständige Anspannung durch das Ausführen von Zwangshandlungen oder die Angst, bestimmte Gedanken zu haben, kann zu Verspannungen, besonders im Nacken-, Rücken- oder Schulterbereich führen.

Müdigkeit und Erschöpfung: Da Zwangsstörungen sehr anstrengend sein können, sowohl mental als auch körperlich, leiden Betroffene oft unter ständiger Müdigkeit und Erschöpfung. Die ständige Auseinandersetzung mit Zwangsgedanken und -handlungen kann viel Energie kosten.

Magen-Darm-Probleme: Stress und Angst, die durch Zwangsstörungen ausgelöst werden, können zu Magen-Darm-Problemen wie Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung führen.

Hautprobleme: Häufiges Händewaschen oder andere zwanghafte Reinigungsrituale können zu Hautreizungen oder sogar Hautschäden führen, wie Rötungen, Rissen oder Ekzemen.

Schlafstörungen: Zwangsgedanken und -handlungen können den Schlaf beeinträchtigen, was zu Schlaflosigkeit oder unruhigem Schlaf führen kann.

Herzrasen und Zittern: Angst vor den Zwangsgedanken oder dem Drang, bestimmte Handlungen auszuführen, kann zu körperlichen Symptomen wie Herzklopfen, Zittern oder Schwitzen führen.

Erhöhte Atemfrequenz: Die Angst, die mit Zwangsstörungen verbunden ist, kann auch zu einer schnelleren und flacheren Atmung führen, was das Gefühl von Panik oder Angst verstärken kann.

Kinder-und Jugendpsychiatrie Gezeiten Haus Schloss Eichholz

Kinder-und Jugendpsychiatrie Gezeiten Haus Schloss Eichholz

In unseren Kinder- und Jugendpsychiatrie in Wesseling behandeln wir Kinder und Jugendliche mit Zwangsstörungen und anderen psychischen Erkrankungen. Unsere Ärzt:innen und Therapeut:innen unterstützen unsere jungen Patient:innen während ihres stationären Aufenthalts rund um die Uhr dabei die Ursachen der Erkrankungen verstehen zu lernen, aufzuarbeiten und neue Lösungsstrategien zu verankern.

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Ursachen von Zwangsstörungen bei Kindern und Jugendlichen

Die Ursachen von Zwangsstörungen sind komplex und können nicht auf einen einzigen Faktor reduziert werden. Sie sind oft eine Mischung aus genetischen, biologischen, psychologischen und umweltbedingten Einflüssen. Es gibt Kinder, die durch eine genetische Veranlagung besonders anfällig für solche Störungen sind, aber auch solche, die unter hohem Perfektionismus und Kontrollbedürfnis aufwachsen und daraufhin ähnliche Denk- und Verhaltensmuster entwickeln.

Wenn Kinder beispielsweise ständig das Gefühl haben, dass sie Fehler vermeiden müssen oder dass alles „perfekt“ sein muss, könnte dies die Grundlage für zwanghaftes Verhalten bieten. Auch traumatische Erlebnisse oder chronischer Stress, etwa durch familiäre Probleme oder schulische Belastungen, können dazu führen, dass ein Kind beginnt, Zwänge als eine Art Schutzmechanismus zu entwickeln.

Risikofaktoren

  • Genetische Veranlagung: Obwohl der genetische Zusammenhang als gering eingeschätzt wird, treten Zwangsstörungen häufiger bei Kindern auf, wenn beide Elternteile betroffen sind.
     
  • Erziehungsstile: Hohe Erwartungen und ständige Kritik können Unsicherheit verstärken und das Risiko einer späteren Erkrankung erhöhen.
     
  • Seelische Belastungen: Traumatische Erfahrungen oder negative Ereignisse können zu einer Zwangserkrankung führen.
     
  • Neurobiologische Faktoren: Studien haben gezeigt, dass eine erhöhte Durchblutung bestimmter Hirnbereiche mit Zwangsstörungen in Verbindung gebracht werden kann. In solchen Fällen können Medikamente helfen.
     
  • Persönlichkeitsstruktur: Menschen mit einer Veranlagung zum Perfektionismus sind tendenziell anfälliger für die Entwicklung von Zwangserkrankungen.
Psychotherapie für Kinder und Jugendliche im Gezeiten Haus Schloss Eichholz

Psychotherapie für Kinder und Jugendliche im Gezeiten Haus Schloss Eichholz

Junge Menschen mit psychischen Erkrankungen unterstützen wir in unserer Kinder- und Jugendpsychiatrie mit einem breiten Spektrum an Therapieverfahren für ihre individuellen Bedürfnisse und den spezifischen Symptomen. Neben den klassischen Psychotherapieverfahren bieten wir eine große Auswahl an Körper- und achtsamkeitsbasierten Therapien sowie naturtherapeutische Angebote wie die pferdegestützte Therapie oder therapeutisches Gärtner an.

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Therapie von Zwangsstörungen bei Kindern und Jugendlichen

Zwangsstörungen können sehr belastend sein, aber sie sind gerade im Kindesalter gut behandelbar. Eine vollständige „Heilung“ ist zwar nicht immer garantiert, aber viele Kinder und Jugendliche merken mithilfe einer Therapie eine deutliche Verbesserung ihrer Symptome. Eine passende psychotherapeutische Behandlung kann Zwangsgedanken und Zwangshandlungen so weit abmildern, dass ein normaler Alltag wieder möglich wird.

Es gibt verschiedene Behandlungsansätze, die bei Kindern und Jugendlichen mit Zwangserkrankungen eingesetzt werden können. Die Wahl der Behandlung hängt dabei immer auch von den individuellen Bedürfnissen und der Schwere der Erkrankung ab. Während einer Verhaltenstherapie können sich Kinder und Jugendliche beispielsweise unter therapeutischer Begleitung den Situationen nähern, die sie normalerweise meiden würden, weil ihre Zwänge dabei ausgelöst werden. Auf diese Weise erfahren die Kinder, dass die befürchteten Folgen wie Krankheit oder andere Katastrophen nicht eintreten – selbst wenn sie ihr zwanghaftes Ritual nicht durchführen.

Therapieansätze zur Behandlung von Zwangststörungen

Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist eine der wirksamsten Therapiemethoden bei Zwangserkrankungen. Sie zielt darauf ab, die Zwangsgedanken und Zwangshandlungen zu erkennen und zu verändern. Die Behandlung von Zwangsgedanken und Zwangsimpulsen erfolgt häufig mit kognitiver Verhaltenstherapie. Das Kind lernt, die Gedanken zu hinterfragen und zu erkennen, dass die befürchteten Ereignisse sehr unwahrscheinlich sind. Dabei wird auch das Ritualverhalten schrittweise abgebaut, sodass das Kind lernt, mit den Gedanken umzugehen, ohne in die Zwangshandlungen zu verfallen. 

Exposition mit Reaktionsverhinderung (ERP) ist die effektivste Form der kognitiven Verhaltenstherapie zur Behandlung von Zwangsstörungen. Bei der ERP wird das Kind schrittweise und kontrolliert den Ängsten und Zwängen ausgesetzt, ohne die gewohnten Zwangshandlungen auszuführen. Dies hilft, sich mit der Angst auseinanderzusetzen und zu lernen, dass die befürchteten Folgen nicht eintreten, wenn die Zwänge nicht ausgeführt werden.

Familientherapie: Die Einbeziehung der Familie in die Therapie kann hilfreich sein, um das Verständnis für die Erkrankung zu fördern und Unterstützung im Alltag zu bieten. Familientherapie kann auch dazu beitragen, familiäre Dynamiken zu verbessern und die Kommunikation zu stärken.

Psychoedukation: Die Vermittlung von Wissen über die Zwangserkrankung und deren Behandlung ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Durch Psychoedukation können Kinder und Jugendliche ein besseres Verständnis für ihre Erkrankung entwickeln und lernen, mit ihr umzugehen. 

Medikamentöse Therapie: In einigen Fällen kann eine medikamentöse Behandlung in Betracht gezogen werden. Bestimmte Medikamente wie selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), können helfen, die Symptome einer Zwangserkrankung zu reduzieren. 

 

Welches Therapiesetting ist das richtige?

In vielen Fällen kann eine Zwangsstörung mit ambulanten Behandlungsmöglichkeiten wie kognitiver Verhaltenstherapie und wenn notwendig medikamentös erfolgreich behandelt werden. Die Notwendigkeit für eine Behandlung in einer Kinder- und Jugendklinik hängt letztendlich vom Ausmaß der Zwangsstörungen und dem Leidensdruck des Kindes und seinem Umfeld ab. 

Wann eine stationäre Behandlung in einer Klinik sinnvoll ist:

  • Schwere Symptome: Wenn die Zwangsstörung so intensiv ist, dass die betroffene Person kaum noch in der Lage ist den Alltag zu bewältigen und die Zwangshandlungen oder Gedanken das Leben stark beeinträchtigen.

  • Gefährdung der Gesundheit: Wenn das Verhalten zu körperlichen Schäden führt (z.B. ständiges Waschen der Hände, das Hautverletzungen verursacht) oder das Risiko von selbstverletzendem Verhalten besteht.

  • Begleitende psychische Erkrankungen: Wenn die Zwangsstörung mit anderen psychischen Erkrankungen wie schweren Depressionen, Angststörungen oder suizidalen Gedanken kombiniert ist, kann eine stationäre Behandlung in einer Klinik sinnvoll sein, um eine intensivere Betreuung zu gewährleisten.

  • Ambulante Therapie nicht ausreichend wirkt: Falls ambulante Therapien nicht ausreichend helfen und eine intensive Behandlung notwendig wird.

Häufige Fragen zu Zwangsstörungen

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