EMDR-Forschungsnetzwerk Schloss Eichholz

Eine Kooperation der Gezeiten Haus Klinik für Psychosomatische Medizin, Psychotraumatologie und EMDR und des EMDR-Instituts Deutschland

Das 2017 gegründete EMDR-Forschungsnetzwerk Schloss Eichholz will psychotraumatologische und spezielle Ansätze der EMDR-Therapie wissenschaftlich untersuchen, um die Behandlung von Patienten, die unter den Folgen pathogener Erinnerungen leiden, zu verbessern. Folgenden Schwerpunkten stehen im Fokus des Netzwerks, welches von Dr. Arne Hofmann und Dr. med. Susanne Altmeyer geleitet wird:

 

  • EMDR bei depressiven Störungen

  • Traumatisierte Flüchtlinge 

  • Neurobiologie der EMDR-Therapie

 

 

EMDR in der Behandlung depressiver Störungen

Seit 2006 forscht das von Dr. Arne Hoffmann gegründete EMDR-Institut Deutschland zur Behandlung depressiver Störungen mittels der EMDR-Methode. Bisher wurden zwei kontrollierte Pilotstudien dazu von der Arbeitsgruppe veröffentlicht. Die Studien weisen nach der EMDR-Behandlung auf eine erhöhte Anzahl kompletter Remissionen sowie auf eine verminderte Rückfallrate nach einem Jahr im Vergleich zu der Kontrollgruppe ohne EMDR-Therapie hin.

In Zusammenarbeit mit der von uns mitgegründeten europäischen EDEN-Forschungsgruppe wurde unter der Leitung von Dr. Arne Hofmann, Prof. Luca Ostacoli und Dr. Visal Tumani ein multizentrischer RCT (EMDR vs. Verhaltenstherapie) bei Patienten mit rezidivierenden Depressionen durchgeführt.

Ein weiterer RCT, der EMDR mit TAU vergleicht, wurde im Rahmen der EDEN Studien ebenfalls durchgeführt. Das Protokoll, das in den Studien entwickelt wurde (DeprEnd), kommt auch in der Traumaklinik Schloss Eichholz zum Einsatz und wird dort weiter erforscht.

Im Jahr 2022 veröffentlichten wir unsere Studie "Effectiveness of treating depression with eye movement desensitization and reprocessing among inpatients–A follow-up study over 12 months" in der wissenschaftlichen Zeitschrift Frontiers in Psychology. Die Ergebnisse unserer Beobachtungsstudie bestätigen Berichte früherer Studien bei Patienten mit Depressionen, die zeigen, dass die EMDR-Therapie zu einer hohen Remissionsrate führt und mit einer geringeren Anzahl von Rückfällen verbunden ist. Folglich ist EMDR eine vielversprechende Methode zur Behandlung von Depressionen und depressiven Symptomen bei Patienten mit einer traumatischen Vorgeschichte in der Kindheit. Patienten mit Depressionen, die eine EMDR-Behandlung erhalten, sind möglicherweise widerstandsfähiger gegenüber Stressoren."  Unsere Studie kann man unter folgendem Link herunterladen: https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fpsyg.2022.937204/full

 

 

Literatur:
Hofmann A., Hilgers A., Lehnung M., Liebermann P., Ostacoli L., Schneider W., Hase M. (2014). Eye Movement Desensitization and Reprocessing as an Adjunctive Treatment of Unipolar Depression: A Controlled Study, Journal of EMDR Practice and Research.
Ostacoli, L., Carletto, S., Cavallo, M., Baldomir-Gago, P., Di Lorenzo, G., Fernandez, I., ... & Hofmann, A. (2018). Comparison of eye movement desensitization reprocessing and cognitive behavioral therapy as adjunctive treatments for recurrent depression: The European Depression EMDR Network (EDEN) randomized controlled trial. Frontiers in psychology, 9, 74.
Carletto, S., Malandrone, F., Berchialla, P., Oliva, F., Colombi, N., Hase, M., Hofmann, A. & Ostacoli, L. (2021). Eye movement desensitization and reprocessing for depression: a systematic review and meta-analysis. European journal of psychotraumatology, 12(1), 1894736.

Literaturempfehlungen zu EMDR

EMDR - Therapie psychotraumatischer Belastungssyndrome

 6. überarbeitete Auflage 2024 von EMDR - Therapie psychotraumatischer Belastungssyndrome Herrausggeber: Arne Hofmann, Maria Lehnung.

 Dr. Susanne Altmeyer, hat mit Fallbeisbielen und aktuellen Informationen zur praxisnahen Aktualisierung beigetragen:

  • Komplett überarbeitete und aktualisierte Ausgabe
  • neue Kapitel zum Einsatz von EMDR bei online-Behandlungen und Schmerzstörungen
  • aktualisierte Kapitel zur Behandlung depressiver Störungen und Angststörungen

EMDR ist mittlerweile weltweit anerkannt. Die internationalen EMDR-Fachgesellschaften berichten über eine wachsende Mitgliederzahl. Eine Reihe wichtiger Forschungsarbeiten der letzten Jahre haben belegt, dass sich die Bereiche, in denen EMDR effektiv, nebenwirkungsarm und kosteneffizient eingesetzt werden kann, entscheidend erweitert haben. So zeigt EMDR nicht nur bei PTBS und Traumafolgestörungen, sondern auch bei Depressionen sowie bei Angst- und Schmerzstörungen eine hohe Wirksamkeit.

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Depressionen behandeln mit EMDR

Depressionen behandeln mit EMDR: Techniken und Methoden für die psychotherapeutische Praxis von Dr. Arne Hoffmann, Luca Ostacoli, Maria Lehnung und Michael Hase

"Depressionen stellen eine der häufigsten psychischen Störungen dar und gelten als schwer behandelbar. Neuere wissenschaftliche Studien belegen eine hohe Wirksamkeit des EMDR bei diesem Störungsbild. Die EMDR-Therapie verfolgt hierbei den Ansatz, belastende Erinnerungen, die depressive Episoden und negative Überzeugungen auslösen und aufrecht erhalten, direkt mit EMDR-Techniken zu bearbeiten. Das Praxishandbuch erläutert das diagnostische und therapeutische Vorgehen und wirft einen Blick auf häufig gleichzeitig mit depressiven Episoden auftretende schwere Traumafolgestörungen sowie spezielle damit verbundene klinische Situationen. Es verbindet eine theoretische Fundierung mit aktuellen Erkenntnissen aus der Forschung. Die Leser werden mithilfe von praktischen Beispielen gut auf die Anwendung in Klinik und eigener Praxis vorbereitet."

Unter Mitarbeit von Benedikt Amann, Alessandra Minelli, Sara Carletto, Susanne Altmeyer, Visal Tumani, Gabriella Bertino, Elisabetta Maffioletti, Carmen Settanta, Lorena Giovinazzo und Francesca Malandrone.

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Leitung des EMDR-Forschungsnetzwerk

Das wissenschaftliche Forschungsnetzwerk wird von Dr. Arne Hofmann und Dr. Susanne Altmeyer geleitet.

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Dr. med. Arne Hofmann

ÄRZTLICHER LEITER FORSCHUNG UND WEITERBILDUNG

  • Facharzt für Psychosomatische und Innere Medizin
  • Gründer des EMDR-Instituts Deutschland
  • Mitgründer der deutschsprachigen Fachgesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT)
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Dr. med.Susanne Altmeyer

CHEFÄRZTIN DER TRAUMAKLINIK

  • Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
  • Fachärztin für Neurologie 
  • Spezielle Psychotraumatherapie (DeGPT)
  • EMDR-Therapeutin (EMDRIA) und EMDR-Supervisorin
  • Therapeutin, Supervisorin und Lehrende für Systemische Therapie und Systemische Beratung (DGSF)
  • Institutsleiterin des Systemischen Instituts Euregio (SIE)