EMDR-Forschungsnetzwerk Schloss Eichholz

Eine Kooperation der Gezeiten Haus Klinik für Psychosomatische Medizin, Psychotraumatologie und EMDR und des EMDR-Instituts Deutschland

Das 2017 gegründete EMDR-Forschungsnetzwerk Schloss Eichholz will psychotraumatologische und spezielle Ansätze der EMDR-Therapie wissenschaftlich untersuchen, um die Behandlung von Patienten, die unter den Folgen pathogener Erinnerungen leiden, zu verbessern. Folgenden Schwerpunkten stehen im Fokus des Netzwerks, welches von Dr. Arne Hofmann und Dr. med. Susanne Altmeyer geleitet wird:

 

  • EMDR bei depressiven Störungen

  • Traumatisierte Flüchtlinge 

  • Neurobiologie der EMDR-Therapie

 

EMDR-Institut Deutschland

Das EMDR-Institut Deutschland hat die Therapiemethode 1991 nach Deutschland gebracht und ist das führende Ausbildungsinstitut und einzige autorisierte Partnerinstitut von Dr. Francine Shapiro, de, Entwicklerin der EMDR-Methode, in Deutschland.

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EMDR in der Behandlung depressiver Störungen

Seit 2006 forscht das von Dr. Arne Hoffmann gegründete EMDR-Institut Deutschland zur Behandlung depressiver Störungen mittels der EMDR-Methode. Bisher wurden zwei kontrollierte Pilotstudien dazu von der Arbeitsgruppe veröffentlicht. Die Studien weisen nach der EMDR-Behandlung auf eine erhöhte Anzahl kompletter Remissionen sowie auf eine verminderte Rückfallrate nach einem Jahr im Vergleich zu der Kontrollgruppe ohne EMDR-Therapie hin.

In Zusammenarbeit mit der von uns mitgegründeten europäischen EDEN-Forschungsgruppe wurde unter der Leitung von Dr. Arne Hofmann, Prof. Luca Ostacoli und Dr. Visal Tumani ein multizentrischer RCT (EMDR vs. Verhaltenstherapie) bei Patienten mit rezidivierenden Depressionen durchgeführt.

Ein weiterer RCT, der EMDR mit TAU vergleicht, wurde im Rahmen der EDEN Studien ebenfalls durchgeführt. Das Protokoll, das in den Studien entwickelt wurde (DeprEnd), kommt auch in der Traumaklinik Schloss Eichholz zum Einsatz und wird dort weiter erforscht.

 

Literatur:
Hofmann A., Hilgers A., Lehnung M., Liebermann P., Ostacoli L., Schneider W., Hase M. (2014). Eye Movement Desensitization and Reprocessing as an Adjunctive Treatment of Unipolar Depression: A Controlled Study, Journal of EMDR Practice and Research.
Ostacoli, L., Carletto, S., Cavallo, M., Baldomir-Gago, P., Di Lorenzo, G., Fernandez, I., ... & Hofmann, A. (2018). Comparison of eye movement desensitization reprocessing and cognitive behavioral therapy as adjunctive treatments for recurrent depression: The European Depression EMDR Network (EDEN) randomized controlled trial. Frontiers in psychology, 9, 74.
Carletto, S., Malandrone, F., Berchialla, P., Oliva, F., Colombi, N., Hase, M., Hofmann, A. & Ostacoli, L. (2021). Eye movement desensitization and reprocessing for depression: a systematic review and meta-analysis. European journal of psychotraumatology, 12(1), 1894736.

EMDR-Behandlung bei traumatisierten Flüchtlingen

EMDR G-TEP ist ein neuer Ansatz von EMDR als Therapie in einer Gruppe unter der Leitung von Dr. M. Lehnung. Er hat sich bereits beim Einsatz in Flüchtlingslagern bewährt.

Nach einer erfolgreichen RCT-Pilotstudie in Kiel haben wir Elan Shapiro, den Entwickler von EMDR G-TEP, im August 2016 zu einem Forschungsseminar in die Akademie Schloss Eichholz eingeladen und eine größere, multizentrische Studie zu diesem Ansatz begonnen.

 

Literatur:
Lehnung M., Shapiro E., Schreiber M., Hofmann A. (2017). An EMDR Group Intervention with Refugees: A Pilot Randomized Clinical Trial. Journal of EMDR.

Erforschung der Neurobiologie der EMDR-Therapie

Seit einer Reihe von Jahren kooperieren wir von Seiten des EMDR-Instituts mit verschiedenen universitären Einrichtungen, um die Neurobiologie der EMDR-Methode weiter zu klären und zukünftig auch weitere Einsichten in die Selbstheilungsmechanismen des Gehirns zu gewinnen.

In den neueren Studien zu diesem Thema arbeiten wir unter der Leitung von Dr. Arne Hofmann besonders mit der Psychiatrischen Abteilung der Universität Ulm (Prof. B. Abler, Dr. V. Tumani) zusammen.

 

Literatur:
Herkt D., Tumani V., Grön G., Kammer T., Hofmann A., Abler B. (2014). Facilitating Access to Emotions: Neural Signature of EMDR Stimulation. PLoS ONE 9(8).

Literaturempfehlung

Depressionen behandeln mit EMDR: Techniken und Methoden für die psychotherapeutische Praxis von Dr. Arne Hoffmann, Luca Ostacoli, Maria Lehnung und Michael Hase

"Depressionen stellen eine der häufigsten psychischen Störungen dar und gelten als schwer behandelbar. Neuere wissenschaftliche Studien belegen eine hohe Wirksamkeit des EMDR bei diesem Störungsbild. Die EMDR-Therapie verfolgt hierbei den Ansatz, belastende Erinnerungen, die depressive Episoden und negative Überzeugungen auslösen und aufrecht erhalten, direkt mit EMDR-Techniken zu bearbeiten. Das Praxishandbuch erläutert das diagnostische und therapeutische Vorgehen und wirft einen Blick auf häufig gleichzeitig mit depressiven Episoden auftretende schwere Traumafolgestörungen sowie spezielle damit verbundene klinische Situationen. Es verbindet eine theoretische Fundierung mit aktuellen Erkenntnissen aus der Forschung. Die Leser werden mithilfe von praktischen Beispielen gut auf die Anwendung in Klinik und eigener Praxis vorbereitet."

Unter Mitarbeit von Benedikt Amann, Alessandra Minelli, Sara Carletto, Susanne Altmeyer, Visal Tumani, Gabriella Bertino, Elisabetta Maffioletti, Carmen Settanta, Lorena Giovinazzo und Francesca Malandrone.

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Leitung des EMDR-Forschungsnetzwerk

Das wissenschaftliche Forschungsnetzwerk wird von Dr. Arne Hofmann und Dr. Susanne Altmeyer geleitet.

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Dr. med. Arne Hofmann

ÄRZTLICHER LEITER FORSCHUNG UND WEITERBILDUNG

  • Facharzt für Psychosomatische und Innere Medizin
  • Gründer des EMDR-Instituts Deutschland
  • Mitgründer der deutschsprachigen Fachgesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT)
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Dr. med.Susanne Altmeyer

CHEFÄRZTIN DER TRAUMAKLINIK

  • Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
  • Fachärztin für Neurologie 
  • Spezielle Psychotraumatherapie (DeGPT)
  • EMDR-Therapeutin (EMDRIA) und EMDR-Supervisorin
  • Therapeutin, Supervisorin und Lehrende für Systemische Therapie und Systemische Beratung (DGSF)
  • Institutsleiterin des Systemischen Instituts Euregio (SIE)