Ursachen, Symptome, Behandlung

Was sind die Ursachen von Lernstörungen?

Unter Lernstörung versteht man eine Entwicklungsstörung, die oft auch als Lernschwäche bezeichnet wird. Betroffene Kinder und Jugendliche haben bei normaler Intelligenz im Vergleich mit Gleichaltrigen Defizite beim Schreiben, Lesen oder Rechnen. Die Ursachen von Lernstörungen können vielfältig sein.

  • Genetische Faktoren: Es gibt Hinweise darauf, dass bestimmte Lernstörungen wie Legasthenie und Dyskalkulie eine genetische Komponente haben können. Kinder können eine genetische Veranlagung für bestimmte Lernschwierigkeiten haben, die sie anfälliger für diese Störungen macht.
  • Neurologische Faktoren: Lernstörungen können mit Unterschieden in der Gehirnstruktur oder -funktion zusammenhängen. Zum Beispiel können Probleme mit der Verarbeitung von Informationen im Gehirn zu Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben oder Rechnen führen.
  • Umweltfaktoren: Umweltfaktoren wie mangelnde frühkindliche Stimulation, unzureichende Bildungsmöglichkeiten oder ungünstige Lernbedingungen können das Risiko von Lernstörungen erhöhen. Kinder, die in einem Umfeld aufwachsen, das wenig Unterstützung für ihre Lernentwicklung bietet, können Schwierigkeiten haben, schulische Aufgaben zu bewältigen.
  • Sprach- und Kommunikationsstörungen: Probleme mit der Sprache oder Kommunikation können zu Lernstörungen führen. Kinder, die Schwierigkeiten haben, Sprache zu verstehen oder auszudrücken, können Schwierigkeiten haben, schriftliche oder mündliche Aufgaben in der Schule zu bewältigen.
  • Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS): Kinder mit ADHS können Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren, impulsives Verhalten zeigen und Probleme haben, Aufgaben zu organisieren und abzuschließen. Diese Schwierigkeiten können zu Lernstörungen führen. Es ist wichtig zu beachten, dass Lernstörungen nicht auf mangelndes Engagement oder Intelligenz zurückzuführen sind. Kinder mit Lernstörungen haben oft das Potenzial, erfolgreich zu sein, wenn sie die richtige Unterstützung und Intervention erhalten.

 

Wie wirken sich Lernstörungen auf das Kind oder den Jugendlichen aus?

Hinter dem Oberbegriff Lernstörung verbirgt sich eine Vielzahl von Ursachen, Defiziten und Störungen. Die gängigen Symptome, die einer Lernstörung zugeordnet werden können, sind:

  • Lese- und Rechtschreibstörung (Legasthenie)
     
  • Rechenschwäche (Dyskalkulie)

Lernstörungen werden in der Regel nicht stationär behandelt, da sie keine akute medizinische Notwendigkeit darstellen. Stattdessen werden Lernstörungen in der Regel ambulant behandelt, entweder durch pädagogische oder therapeutische Interventionen. Allerdings können psychosomatische Faktoren eine Rolle bei Lernstörungen spielen. Zum Beispiel können Angst, Stress oder andere emotionale Belastungen die Lernfähigkeit beeinträchtigen. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, eine psychosomatische Behandlung in Betracht zu ziehen, um die emotionalen oder psychischen Ursachen anzugehen, die zu den Lernschwierigkeiten beitragen.

Sekundäre Begleitsymptomatiken von Lernstörungen

Aus einer Lernstörung heraus bilden sich oft auffällige sekundäre Begleitsymtomatiken, die bei der Behandlung einer Lernstörung mit in den Behandlungsprozess einfließen müssen. Hierbei handelt es sich meist um: 

  • Schulunlust
     
  • Schulangst
     
  • Motivationsverlust
     
  • Selbstwertprobleme
     
  • Depressivität
     
  • sozialer Rückzug und soziale Anpassungsschwierigkeiten
     
  • Impulsivität/Agressivität

Individuelle Behandlung und Betreuung

Kinder und Jugendliche, die im Gezeiten Haus aufgenommen werden, erhalten nicht nur von therapeutischer Seite die individuelle Behandlung in in einem multimodalen Therapiesetting, sondern zusätzlich schaffen wir durch unseren schulischen Ersatzunterricht auf unserem Klinikgelände die Voraussetzungen, dass für jedes Kind oder jeden Jugendlichen eine angemessene individuelle schulische Perspektive gefunden wird. ine stationäre Behandlung könnte insbesondere dann sinnvoll sein, wenn ambulante Interventionen nicht ausreichen, um angemessene Fortschritte zu erzielen, oder wenn zusätzlich psychische Gesundheitsprobleme vorliegen, die eine intensive, umfassende Therapie erfordern. In akuten Fällen, in denen Lernstörungen zu starken emotionalen Belastungen führen oder das Kind sich in einer Krise befindet, könnte eine stationäre Behandlung die erforderliche Unterstützung bieten, um Bewältigungsstrategien zu entwickeln und die schulische Leistungsfähigkeit zu verbessern.

Eine psychosomatische Behandlung kann verschiedene Ansätze umfassen, wie zum Beispiel:

1. Psychotherapie: Eine individuelle Psychotherapie kann helfen, emotionale Belastungen zu bewältigen, Ängste zu reduzieren und die Selbstwahrnehmung und das Selbstvertrauen zu stärken.

2. Entspannungstechniken: Techniken wie Atemübungen, Meditation oder progressive Muskelentspannung können helfen, Stress abzubauen und die Konzentration und Aufmerksamkeit zu verbessern.

3. Familientherapie: In einigen Fällen kann es hilfreich sein, die Familie in die Behandlung einzubeziehen, um familiäre Dynamiken zu verbessern und ein unterstützendes Umfeld für das Kind zu schafen.

Die Entscheidung für eine psychosomatische Behandlung sollte individuell getroffen werden, basierend auf einer umfassenden Bewertung der spezifischen Bedürfnisse und Umstände des Kindes. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Fachleuten wie Pädagogen, Therapeuten und Psychologen ist oft erforderlich, um die bestmögliche Behandlung für das Kind zu gewährleisten.

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