Schulangst kann ein erstes Anzeichen für eine psychischen Erkrankungen sein. In unserer Kinder- und Jugendpsychiatrie bieten wir ein breites Spektrum an Therapieverfahren für die individuellen Bedürfnisse und den spezifischen Symptomen von Kindern und Jugendlichen an. Neben den klassischen Psychotherapieverfahren bieten wir eine große Auswahl an Körper- und achtsamkeitsbasierten Therapien sowie naturtherapeutische Angebote wie die pferdegestützte Therapie oder therapeutisches Gärtner an.
Schulangst bei Kindern und Jugendlichen
Ursachen, Symptome und Behandlung
Wenn der Schulbesuch zur täglichen Herausforderung wird, leiden nicht nur die Kinder und Jugendlichen, sondern auch ihre Eltern. Schulangst kann ein Hinweis auf tieferliegende psychische Belastungen sein – wie Stress, Überforderung, soziale Ängste oder unverarbeitete Erlebnisse. Anstatt das Verhalten als reine Vermeidungsstrategie abzutun, lohnt es sich, genauer hinzuschauen und die eigentliche Ursache zu identifizieren.
Was ist Schulangst?
Schulangst ist eine tief verwurzelte Angst vor der Schule oder bestimmten schulischen Situationen, die das Wohlbefinden und den Alltag eines Kindes erheblich beeinträchtigen kann. Ein Kind mit Schulangst erlebt eine tiefe innere Unsicherheit und Anspannung, die weit über gelegentliche Nervosität oder Unlust hinaus geht und äußert sich oft durch starke emotionale, körperliche und verhaltensbezogene Symptome. Frühzeitige Unterstützung ist entscheidend, um zu verhindern, dass Schulangst zu langfristigen Problemen in der schulischen und emotionalen Entwicklung führt.
Unterschied zwischen Schulangst und Schulphobie
Schulangst und Schulphobie sind zwei Begriffe, die oft synonym verwendet werden, aber es gibt einen Unterschied zwischen ihnen. Sowohl bei der Schulangst als auch bei der Schulphobie ist Angst der treibende Faktor. Die Medizin unterscheidet zwischen Schulangst und Schulphobie. Die Verschlüsselung F91 steht für Schulangst und F93 bezeichnet die Schulphobie.
Schulangst bezieht sich auf eine allgemeine Angst oder Unbehagen, das mit der Schule und schulischen Aktivitäten verbunden ist. Bei der Schulangst stehen Ängste im Mittelpunkt, die sich auf den Schulweg oder schulische Situationen beziehen. Kinder mit Schulangst können sich vor bestimmten Fächern, Lehrern oder sozialen Situationen in der Schule fürchten. Dazu gehören Prüfungsangst, Angst vor Mobbing oder auch Versagensängste.
Schulphobie hingegen ist eine spezifische Form der Schulangst, die als extreme und überwältigende Angst vor der Schule gekennzeichnet ist. Kinder mit Schulphobie können starke Panikattacken oder Angstzustände haben, wenn sie nur an die Schule denken oder sich in der Schule befinden. Sie können sich weigern, zur Schule zu gehen, und es kann zu erheblichen Schwierigkeiten kommen, sie dazu zu bringen, die Schule zu besuchen.
Der Hauptunterschied zwischen Schulangst und Schulphobie liegt also in der Intensität der Angst und der Auswirkung auf das tägliche Leben des Kindes. Während Schulangst unangenehm sein kann, aber das Kind dennoch zur Schule gehen kann, kann Schulphobie zu einem ernsthaften Problem führen, das eine intensive Behandlung erfordert, um das Kind wieder in die Schule zu integrieren.
Häufigkeit von Schulangst
Schulangst betrifft einen signifikanten Anteil der Schüler:innen in Deutschland. Laut dem DAK-Kinder- und Jugendreport 2018 wurden bei 3,5 Prozent aller Schulkinder Schulangst oder Schulphobie diagnostiziert und behandelt¹. Dabei sind Jungen mit 3,8 % etwas häufiger betroffen als Mädchen mit 3,2 %. Darüber hinaus berichten etwa 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen von einem geringen schulischen Wohlbefinden.
Anzeichen und Symptome von Schulangst
Schulangst bleibt oft lange unbemerkt, weil sie sich nicht sofort in klarer Verweigerung oder offensichtlichen Angstreaktionen zeigt. Stattdessen äußert sie sich häufig zuerst durch körperliche Beschwerden, die scheinbar keinen direkten Zusammenhang mit der Schule haben. Viele Kinder können ihre Ängste nicht in Worte fassen oder sind sich selbst nicht bewusst, dass ihre Beschwerden psychischen Ursprungs sind. Deshalb werden sie oft als rein körperliche Symptome wahrgenommen – sowohl vom Kind als auch von den Eltern.
Schulangst kann sich dabei auf vielfältige Weise äußern und ist mehr als nur gelegentliche Unlust oder Nervosität vor Klassenarbeiten. Sie entwickelt sich oft schleichend und bleibt zunächst unbemerkt. Betroffene Kinder erleben dabei intensive Ängste, die mit starken körperlichen, emotionalen und verhaltensbezogenen Reaktionen einhergehen. Diese Ängste können den Schulalltag erheblich belasten und zu ernsthaften Problemen führen, wenn sie nicht frühzeitig erkannt und behandelt werden.
Körperliche Symptome: Kinder mit Schulangst können unter Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit oder Schlafstörungen leiden. Diese Symptome können vor allem morgens auftreten, wenn das Kind zur Schule gehen soll.
Vermeidungsverhalten: Kinder mit Schulangst versuchen oft, der Schule oder bestimmten schulischen Aktivitäten auszuweichen. Sie können versuchen, sich krank zu stellen, um nicht zur Schule gehen zu müssen, oder sie vermeiden bestimmte Fächer oder Aktivitäten in der Schule.
Ängstliches Verhalten: Kinder mit Schulangst können ängstlich, nervös oder gereizt sein. Sie können Schwierigkeiten haben sich zu konzentrieren oder sind leicht ablenkbar. Sie können auch übermäßig perfektionistisch sein und Angst haben, Fehler zu machen.
Sozialer Rückzug: Kinder mit Schulangst können sich von Freunden und sozialen Aktivitäten zurückziehen. Sie können Schwierigkeiten haben, neue Freundschaften zu schließen oder bestehende Beziehungen aufrechtzuerhalten.
Leistungsprobleme: Kinder mit Schulangst können Schwierigkeiten haben, ihre schulischen Leistungen aufrechtzuerhalten. Sie können sich in Tests oder Prüfungen schlechter schlagen als erwartet, obwohl sie das Potenzial haben gute Noten zu erreichen.
Ursachen einer Schulangst
Die Ursachen von Schulangst können vielfältig sein und sind von Kind zu Kind unterschiedlich. Hier sind einige mögliche Ursachen:
- Trennungsangst: Ein Kind kann Angst haben, von seinen Eltern oder Bezugspersonen getrennt zu sein. Der Gedanke, die Schule zu besuchen und den ganzen Tag ohne die vertrauten Personen zu verbringen, kann Angst auslösen.
- Leistungsdruck: Ein hoher Leistungsdruck in der Schule kann bei manchen Kindern Ängste hervorrufen. Sie haben möglicherweise Angst davor, den Erwartungen nicht gerecht zu werden oder zu versagen.
Fachbezogene Ängstlichkeit:Die Angst bezieht sich auf gewisses Schulfach oder eine spezielle Lehrkraft
- Mobbing: Wenn ein Kind in der Schule gemobbt oder schikaniert wird, kann dies zu Schulangst führen. Die Angst vor den Tätern und die Sorge, täglich mit ihnen konfrontiert zu werden, wird so belastend, dass die Schule gemieden wird.
- Gesundheitliche Probleme: Schüler:innen mit chronischen Erkrankungen oder schweren körperlichen Beschwerden können aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen die Schule meiden.
- Soziale Ängste: Manche Kinder haben Schwierigkeiten, soziale Kontakte zu knüpfen oder sich in Gruppen einzufügen. Die Angst vor Ablehnung oder Ausgrenzung kann zu Schulangst führen.
- Traumatische Erfahrungen: Kinder, die traumatische Erfahrungen gemacht haben, wie zum Beispiel Gewalt oder Missbrauch, können Angst haben, in die Schule zu gehen. Die Schule kann mit negativen Erinnerungen oder Gefühlen verbunden sein.
- Familiäre Probleme: Schwierigkeiten im familiären Umfeld, wie zum Beispiel Konflikte, Trennung oder häusliche Gewalt
- Veränderungen im Leben: Große Veränderungen im Leben eines Kindes, wie ein Umzug, eine Scheidung oder der Verlust eines geliebten Menschen, können zu Schulangst führen. Das Kind fühlt sich unsicher und hat Angst vor dem Unbekannten. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Ursachen nicht abschließend sind und dass Schulangst auch durch eine Kombination mehrerer Faktoren entstehen kann.
Die häufigsten Diagnosen bei Schulverweigerung sind: Angststörungen, depressive Störungen und Störung des Sozialverhaltens, bzw. Störungen mit oppositionellem Trotzverhalten. Kinder mit ängstlicher Schulverweigerung haben ein deutlich erhötes Risiko für Depression und eine erhöhte Belastung mit Trennungsangst.

Psychotherapie für Kinder und Jugendliche im Gezeiten Haus Schloss Eichholz

Psychotherapie für Kinder und Jugendliche im Gezeiten Haus Schloss Eichholz
Schulangst kann ein erstes Anzeichen für eine psychischen Erkrankungen sein. In unserer Kinder- und Jugendpsychiatrie bieten wir ein breites Spektrum an Therapieverfahren für die individuellen Bedürfnisse und den spezifischen Symptomen von Kindern und Jugendlichen an. Neben den klassischen Psychotherapieverfahren bieten wir eine große Auswahl an Körper- und achtsamkeitsbasierten Therapien sowie naturtherapeutische Angebote wie die pferdegestützte Therapie oder therapeutisches Gärtner an.
Folgen von Schulangst
Chronifiziert sich die Schulangst kann das schwerwiegende Folgen bedeuten. Wenn sich die Angst erst einmal verfestigt – oft bereits im Grundschulalter –, leidet nicht nur der Lernerfolg, sondern auch das gesamte Wohlbefinden des Kindes. Wiederholte Misserfolge verstärken die Angst zusätzlich, was dazu führen kann, dass betroffene Kinder immer häufiger versuchen, schulische Situationen zu vermeiden. Diese Vermeidungsstrategien treiben die Angstspirale weiter an.
Was tun bei Schulangst?
Wenn ein Kind leidet, wollen Eltern natürlich helfen. Eltern sollten mit ihren Kindern über ihre Ängste sprechen und ihnen die Möglichkeit geben, ihre Gefühle auszudrücken. Es ist wichtig, dass das Kind sich verstanden und unterstützt fühlt. Zeigen Sie Verständnis und signalisieren Sie, dass Sie die Ängste ihres Kindes ernst nehmen. Es kann hilfreich sein, mit den Lehrer:innen oder Schulberater:innen zu sprechen, um mehr Informationen über die Situation des Kindes in der Schule zu erhalten. Eltern sollten ihre Kinder ermutigen und unterstützen, aber gleichzeitig nicht zu viel Druck ausüben.
Hilfe bei Schulangst
Wann Schulangst behandelt werden muss, hängt von der Schwere der Symptome und dem Einfluss auf das Wohlbefinden und die Funktionsfähigkeit des Kindes ab. Die Schulphobie wird laut ICD-10 F93.0 als eine „emotionale Störung mit Trennungsangst im Kindesalter“ eingestuft. Schulverweigerung ist häufig ein Symptom oder Folge einer psychischen Störung des Kindes und/oder belastender Bedingungen seiner Umgebung. In hartnäckigen Fällen kann die ambulante Behandlung einer Schulphobie nicht ausreichend wirksam sein. Dann ist eine stationäre kinder- und jugendpsychiatrische Behandlung indiziert.
Kinder- und Jugendpsycholog:innen oder -psychiater können eine genaue Diagnose stellen und eine geeignete Behandlung empfehlen. Die Behandlung von Schulangst umfasst in der Regel eine Kombination aus psychotherapeutischen Interventionen und Unterstützung durch die Eltern.
Kognitive Verhaltenstherapie (CBT): CBT hilft dem Kind, negative Gedanken und Ängste zu identifizieren und zu bewältigen. Es werden Techniken zur Entspannung, zur Umstrukturierung von Gedanken und zur Bewältigung von Angstsituationen erlernt.
Expositionstherapie: Diese Therapieform zielt darauf ab, das Kind schrittweise an angstauslösende Situationen in der Schule heranzuführen, um die Angst zu reduzieren und die Bewältigungsfähigkeiten zu stärken.
Elterntraining: Eltern können lernen, wie sie ihr Kind unterstützen und ihm helfen können, mit der Schulangst umzugehen. Sie können lernen, wie sie eine unterstützende Umgebung schaffen und welche sinnvollen Kommunikations- und Problemlösungsstrategien es gibt, mit dem sie in Kontankt mit ihrem Kind bleiben können – auch in Krisenphasen.
Medikamente: In einigen Fällen kann der/die behandelnde Fachärtz:in Medikamente wie Antidepressiva oder Angstlöser verschreiben, um die Symptome der eigentlichen psychischen Erkrankung, die hinter Schulangst steht, zu lindern.

Kinder-und Jugendpsychiatrie Gezeiten Haus Schloss Eichholz
In unseren Kinder- und Jugendpsychiatrie in Wesseling behandeln wir Kinder und Jugendliche mit psychischen Erkrankungen. Unsere Ärzt:innen und Therapeut:innen unterstützen unsere jungen Patient:innen während ihres stationären Aufenthalts rund um die Uhr dabei die Ursachen der Erkrankungen verstehen zu lernen, aufzuarbeiten und neue Lösungsstrategien zu verankern.

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Häufige Fragen zu Schulangst

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Private Klinikgruppe für Psychosomatik
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