In unseren Kinder- und Jugendpsychiatrie in Wesseling behandeln wir Kinder und Jugendliche mit Burnout und anderen psychischen Erkrankungen. Unsere Ärzt:innen und Therapeut:innen unterstützen unsere jungen Patient:innen während ihres stationären Aufenthalts rund um die Uhr dabei die Ursachen der Erkrankungen verstehen zu lernen, aufzuarbeiten und neue Lösungsstrategien zu verankern.
Burnout und Erschöpfung
Immer häufiger sind auch Kinder und Jugendliche von Erschöpfungssyndromen und Burnout betroffen: Es herrscht ein Ungleichgewicht zwischen den Anforderungen und den persönlichen Ressourcen.
Junge Menschen sind zunehmend von chronischer Überlastung und mentaler Erschöpfung betroffen. Leistungsdruck in der Schule, hohe Erwartungen von Eltern oder Lehrkräften sowie der Umgang mit anderen Stressoren im sozialen Umfeld können zu anhaltendem Stress führen, der die Entwicklung von Burnout und Depressionen begünstigt.
Chronischer Stress im Jugendalter
Der Übergang ins Erwachsenenalter ist maßgeblich von der Suche nach der eigenen Identität und dem Erlernen von sozialen Fähigkeiten geprägt. Wenn junge Menschen in dieser Phase dauerhaft Stress ausgesetzt sind, kann sich das negativ auf ihre Entwicklung auswirken. Die Angst, in Prüfungen zu versagen oder nicht den "richtigen" Bildungsweg einzuschlagen, kann enorm belasten. Zu den häufigsten Stressoren von Kindern und Jugendlichen gehören schulischer Leistungsdruck, hohe Erwartungen von Eltern oder Lehrkräften, der Umgang mit sozialen Medien und der Wunsch nach Anerkennung im Freundeskreis. Auch familiäre Probleme wie Trennung der Eltern oder finanzielle Unsicherheiten können eine große Rolle spielen. Viele Jugendliche fühlen sich verpflichtet, ihre Familie zu unterstützen oder Erwartungen zu erfüllen, die sie überfordern.
Anhaltender Stress destabilisiert das Stresssystem
Das menschliche Gehirn verarbeitet Stress durch ein komplexes Zusammenspiel von neurologischen und hormonellen Prozessen. Das limbische System spielt dabei eine zentrale Rolle und steuert unter anderem die Ausschüttung von Stresshormonen, die den Körper in Alarmbereitschaft versetzen. Diese Reaktion, bekannt als „Fight-or-Flight“, bereitet den Organismus darauf vor, zu kämpfen oder zu fliehen. Sobald die Gefahr vorüber ist, kehrt der Körper wieder in einen entspannten Zustand zurück.
Normalerweise ist das Stresssystem so ausgelegt, dass es sich selbst regulieren kann, um mit kurzzeitigen Belastungen umzugehen. Nimmt Stress allerdings einen chronischen Zustand ein, kann das Stresssystem aus der Balance geraten und das limbische System wird durch die dauerhafte Regulation überbelastet. Statt sich zu beruhigen und zur Normalität zurückzukehren, bleibt der Körper in einem Zustand ständiger Alarmbereitschaft, der als „Hyperstress“ bezeichnet wird. In diesem Zustand wird unverhältnismäßig viel Cortisol ausgeschüttet, was langfristig zu psychosomatischen Symptomen wie beispielsweise Schlafstörungen oder chronischen Schmerzen ohne organische Ursache führen kann.
Da sich das Gehirn in der Kindheit noch in der Entwicklung befindet, verarbeiten Kinder Stress anders als Erwachsene. Während Erwachsene bereits ausgereifte neuronale Strukturen zur Stressregulation besitzen, sind diese bei Kindern noch nicht vollständig ausgebildet. Besonders der präfrontale Kortex, der für die Kontrolle von Emotionen und die Regulation von Stressreaktionen zuständig ist, entwickelt sich erst im Laufe der Kindheit und Jugend vollständig. Kinder reagieren daher oft impulsiver und emotionaler auf für sie stressige Situationen.
Symptome von Burnout im Jugendalter
Bei jungen Menschen können sich die Symptome von chronischem Stress und Burnout zu denen von Erwachsenen unterscheiden. Kinder und Jugendliche mit einem Burnout- oder Erschöpfungssyndrom fühlen sich oftmals energielos, distanzieren sich innerlich von ihrer Umwelt, erleben ihr Tun als sinnlos. Ihre Konzentration und Ressourcen können sie nicht mehr wie früher nutzen, was zu Leistungseinbrüchen in der Schule führen kann. Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme, Nervosität und Unruhe, aber auch körperliche Beschwerden wie Magen-Darm-Störungen oder chronische Kopfschmerzen gehören zu den typischen Symptomen bei chronischer Überlastung.
Körperliche Symptome
- Häufige Kopfschmerzen oder Migräne
- Magen-Darm-Probleme (z. B. Übelkeit, Bauchschmerzen)
- Schlafstörungen (Ein- oder Durchschlafprobleme)
- Appetitlosigkeit oder übermäßiges Essen
- Häufige Erkältungen oder Infektionen (aufgrund von geschwächtem Immunsystem)
- Muskelverspannungen oder chronische Schmerzen
- Zittern oder Nervosität
Emotionale Symptome
- Reizbarkeit oder emotionale Ausbrüche
- Erhöhte Angst oder Nervosität
- Depressive Stimmung oder Traurigkeit
- Gefühl von Überforderung oder Hilflosigkeit
- Verlust an Interesse an Aktivitäten, die früher Spaß gemacht haben
- Rückzug von Freund:innen oder sozialen Aktivitäten
- Geringes Selbstwertgefühl oder Schuldgefühle
Kognitive Symptome
- Konzentrationsprobleme
- Schwierigkeiten beim Lernen oder beim Behalten von Informationen
- Häufige Grübeleien oder Sorgen
- Negative Gedanken über sich selbst oder die Zukunft
Verhaltenssymptome
- Unruhiges oder impulsives Verhalten
- Vermehrtes Klagen über Stress oder Beschwerden
- Rückzug von sozialen Kontakten oder Aktivitäten
- Schulverweigerung oder Vermeidung von Aufgaben
- Aggressives Verhalten oder Wutausbrüche
Burnout-Symptome bei Schüler:innen nehmen zu
Hoher Leistungsdruck, schlechte Noten oder Mobbing in sozialen Medien: Viele Kinder und Jugendliche empfinden die Schule als Belastung. Und auch Haus- und Kinderarztpraxen beobachten bereits seit Jahren einen Anstieg an Überlastungssymptomen bei ihren jungen Patient:innen. Burnout im Kindes- und Jugendalter betrifft dabei alle gesellschaftlichen Schichten. Sowohl Kinder aus sozial schwachen Familien, als auch stark geförderte Kinder der Oberschicht können aufgrund chronischer Überlastung in ein Burnout geraten.
Laut einer neuen Untersuchung der DAK Gesundheit sind 43 Prozent der Schüler:innen von Stress betroffen¹. Ein Drittel der betroffenen Jugendlichen klagt über Symptome wie Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Schlafstörungen und Panikattacken. Mädchen sind dabei stärker belastet als Jungen. Jede zweite Schülerin gibt an, häufig oder sogar sehr häufig gestresst zu sein, während es bei den Jungen nur 37 Prozent sind.

Kinder-und Jugendpsychiatrie Gezeiten Haus Schloss Eichholz

Kinder-und Jugendpsychiatrie Gezeiten Haus Schloss Eichholz
In unseren Kinder- und Jugendpsychiatrie in Wesseling behandeln wir Kinder und Jugendliche mit Burnout und anderen psychischen Erkrankungen. Unsere Ärzt:innen und Therapeut:innen unterstützen unsere jungen Patient:innen während ihres stationären Aufenthalts rund um die Uhr dabei die Ursachen der Erkrankungen verstehen zu lernen, aufzuarbeiten und neue Lösungsstrategien zu verankern.
Ursachen von Burnout bei Kindern und Jugendlichen
Stress und chronische Überlastung bei Kindern und Jugendlichen entstehen durch eine Vielzahl von Faktoren, die sowohl in ihrem unmittelbaren Umfeld als auch in ihrer individuellen Wahrnehmung begründet sind. Besonders belastend sind hohe Erwartungen, Leistungsdruck, soziale Konflikte und emotionale Unsicherheiten. Ein wesentlicher Stressfaktor ist dabei die Schule. Hoher Leistungsdruck, Prüfungsangst und lange Konzentrationsphasen führen oft dazu, dass Kinder sich überfordert fühlen. Wenn zusätzlich noch Nachmittagsaktivitäten oder Hausaufgaben dazukommen, bleibt kaum Zeit zur Erholung. Besonders problematisch wird es, wenn hohe Erwartungen aus dem Umfeld, die Kinder so stark unter Druck setzen, das sie Versagensängste entwickeln.
Soziale Faktoren spielen ebenfalls eine große Rolle. Mobbing, Ausgrenzung oder Konflikte mit Freund:innen können starken emotionalen Stress verursachen. Soziale Netzwerke verstärken diesen Druck oft zusätzlich. Der Vergleich mit idealisierten Darstellungen im Internet kann das Selbstwertgefühl beeinträchtigen und das Gefühl verstärken, nicht gut genug zu sein.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die familiäre Situation. Streit zwischen Eltern, emotionale Vernachlässigung oder hohe Anforderungen im Elternhaus können Kinder stark belasten. Besonders in Familien, in denen wenig emotionale Unterstützung vorhanden ist oder unrealistische Erwartungen an das Kind gestellt werden, kann es zu chronischer Überforderung kommen. Untersuchungen zufolge sind häufig auch die Sorgeberechtigten selbst – ob bewusst oder unbewusst – auslösender Faktor für chronischen Stress ihrer Kinder. Etwa, wenn Kinder in der ständigen Angst leben, die Eltern etwa durch schlechte Noten zu enttäuschen oder sie Aufgaben im familiären System übernehmen, die eigentlich in der Verantwortung der Eltern liegen sollte wie etwa Behördengänge oder die Erziehung der Geschwister.
Stressoren im Jugendalter
Schulischer Druck
- Hohe Leistungsanforderungen und Notendruck
- Zu viele Hausaufgaben und Nachmittagsaktivitäten
- Prüfungsangst und Angst vor dem Versagen
- Unzureichende Erholungszeiten zwischen Schul- und Freizeitaktivitäten
Soziale Belastungen
- Mobbing oder Ausgrenzung durch Gleichaltrige
- Hoher sozialer Druck und Angst, nicht dazuzugehören
- Konflikte mit Freund:innen oder in der Familie
- Perfektionismus und Selbstwertprobleme durch soziale Medien
Familiäre Faktoren
- Hohe Erwartungen der Eltern an Leistung und Erfolg
- Emotionale Vernachlässigung oder fehlende Unterstützung
- Häufige Konflikte oder Trennungen der Eltern
- Übermäßige Verantwortung im Haushalt oder für Geschwister
Gesundheitliche und körperliche Faktoren
- Chronischer Schlafmangel
- Mangel an Bewegung und frischer Luft
- Ungesunde Ernährung und unzureichende Nährstoffversorgung
- Hohe Reizüberflutung durch digitale Medien
Gesellschaftliche Einflüsse
- Überfüllte Zeitpläne ohne Mitbestimmungsrecht des Kindes
- Ständige Verfügbarkeit durch Smartphones und Social Media
- Fehlender Ausgleich durch kreative oder entspannende Aktivitäten
- Ein leistungsorientiertes Umfeld, das wenig Wert auf Erholung legt
- Soziale Abgrenzung durch die Covid19-Pandemie

Psychotherapie für Kinder und Jugendliche im Gezeiten Haus Schloss Eichholz
Junge Menschen mit psychischen Erkrankungen unterstützen wir in unserer Kinder- und Jugendpsychiatrie mit einem breiten Spektrum an Therapieverfahren für ihre individuellen Bedürfnisse und den spezifischen Symptomen. Neben den klassischen Psychotherapieverfahren bieten wir eine große Auswahl an Körper- und achtsamkeitsbasierten Therapien sowie naturtherapeutische Angebote wie die pferdegestützte Therapie oder therapeutisches Gärtner an.

Psychotherapie für Kinder und Jugendliche im Gezeiten Haus Schloss Eichholz
Junge Menschen mit psychischen Erkrankungen unterstützen wir in unserer Kinder- und Jugendpsychiatrie mit einem breiten Spektrum an Therapieverfahren für ihre individuellen Bedürfnisse und den spezifischen Symptomen. Neben den klassischen Psychotherapieverfahren bieten wir eine große Auswahl an Körper- und achtsamkeitsbasierten Therapien sowie naturtherapeutische Angebote wie die pferdegestützte Therapie oder therapeutisches Gärtner an.
Therapie bei Burnout im Jugendalter
Bei Burnout im Jugendalter gibt es verschiedene Therapieansätze, die individuell angepasst werden sollten. Besonders wirksam sind eine Kombination aus psychotherapeutischer Unterstützung, körperorientierten Verfahren und einer Anpassung des Lebensstils. Die Wahl oder Kombination der passendsten Therapieform hängt dabei vom Schweregrad der Symptome und den individuellen Bedürfnissen und Ressourcen der Kinder und Jugendlichen ab.
Psychotherapie
- Kognitive Verhaltenstherapie (CBT) hilft Jugendlichen, stressverschärfende Denkmuster zu erkennen und durch gesündere zu ersetzen.
- EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) kann bei starkem Stress oder Traumata hilfreich sein, um belastende Erlebnisse neu zu verarbeiten.
- Achtsamkeitsbasierte Therapie (MBCT, MBSR) fördert die Selbstregulation und hilft, mit Stress gelassener umzugehen.
Systemische Therapie
Da Jugendliche oft stark von ihrem familiären Umfeld beeinflusst werden, kann eine Familientherapie hilfreich sein. Dabei werden Kommunikationsmuster und Stressfaktoren in der Familie analysiert und verbessert.
Körperorientierte Ansätze
- Traditionelle Chinesische Medizin (TCM), z. B. Akupunktur oder Kräutertherapie, kann das vegetative Nervensystem beruhigen und den Energiehaushalt ausgleichen.
- Bewegungstherapie, wie Yoga oder Tai Chi, reduziert Stress und verbessert die Körperwahrnehmung.
- Kunst- oder Musiktherapie gibt Jugendlichen die Möglichkeit, Emotionen kreativ zu verarbeiten.
Welches Therapiesetting ist das Richtige?
Die beste Therapieform bei Stressfolgeerkrankungen wie Burnout hängt immer von der individuellen Situation ab – oft ist eine Kombination mehrerer Ansätze am effektivsten. Wichtig bei der passenden Wahl des Therapieverfahrens ist auch das Therapiesetting. Eine ambulante Psychotherapie kann für leichte bis mittelgradige Symptome eine gute Lösung sein, um sich mit den Ursachen und Auslösern der Erkrankung auseinanderzusetzen und neue Verhaltensstrategien zu erarbeiten, um eine bessere Regulierung der Emotionen zu ermöglichen. In der Regel finden die therapeutischen Sitzungen in einem wöchentlichen Rhythmus und im vertraulichen Einzelgespräch statt. Doch auch Gruppentherapiesitzungen unter therapeutischer Anleitung können ein sinnvolles Setting sein. Gerade weil hier zwischenmenschliche Interaktion zu wichtigen Erfahrungen führen kann. Hier stehen vorallem Austausch und Reflexion untereinander im Vordergrund.
Eine Behandlung in einer spezialisierten Fachlinik ist vorallem dann angebracht, wenn in einer ambulanten Therapie keine ausreichenden Therapiergebnisse erzielt werden konnten, die Fortschritte stagnieren oder der Schweregrad und die Bandbreite der Symptome eine intensivere Behandlung notwendig machen. So stehen in psychosomatischen Fachkliniken mehr Therapieansätze, Einheiten und Möglichkeiten für eine ganzheitliche Therapie zur Verfügung, die oft ausschlaggebend für den positiven Gesesungsverlauf sind. Bei uns kommen den Kindern und Jugendlichen während des Klinikaufenthaltes neben der klassischen Psychotherapie auch Körpertherpien, spezielle Therapiegruppen und eine allumfassende intensive Betreuung zu Gute. Durch den direkten Austausch von Ärzte:innen und medizinischem Personal kann sich ein ausführliches Bild des/der Patient:in und den psychischen und körperlichen Beschwerden gemacht werden, sodass ein passender Therapieplan erstellt werden kann.

Wir sind für Sie da! Beratung für alle Standorte
Montag bis Freitag: 08:00 bis 18:00 Uhr
Gezeiten Haus Gruppe GmbH
Private Klinikgruppe für Psychosomatik
und Traditionelle Chinesische Medizin
Urfelder Straße 221
50389 Wesseling
MEHR ERFAHREN

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Quellen:
- ¹Deutsches Ärzteblatt, DAK (2017):https://www.aerzteblatt.de/news/fast-jeder-zweite-schueler-leidet-unter-stress-b8367471-ece8-4c64-85d3-87fdbff7d62e