Frau M. ist 42 Jahre alt, stellt sich wegen anhaltender depressiver Symptome in einer psychotherapeutischen Praxis vor. Seit mehreren Monaten fühlt sie sich zunehmend antriebslos, müde und innerlich leer. Sie berichtet über Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme und eine allgemeine Hoffnungslosigkeit. Körperlich klagt sie über Gewichtszunahme, trockene Haut und ständiges Frieren.
Im Erstgespräch schildert Frau M., dass sie keinen erkennbaren äußeren Auslöser für ihre Stimmungslage erkennen kann. Auch psychosoziale Belastungen sind nur in geringem Maß vorhanden. Aufgrund der Kombination psychischer und körperlicher Symptome wird eine ärztliche Abklärung empfohlen. Blutuntersuchungen ergeben eine deutliche Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose). Diese Stoffwechselstörung erklärt viele der Beschwerden, da eine Schilddrüsenunterfunktion häufig depressive Symptome hervorrufen kann.
Nach Einleitung einer medikamentösen Behandlung der Schilddrüsenerkrankung bessern sich sowohl die körperlichen als auch die psychischen Symptome deutlich. Parallel unterstützt eine begleitende psychotherapeutische Behandlung die emotionale Stabilisierung und hilft Frau M., ihre Lebensfreude Schritt für Schritt wiederzugewinnen.