Schlafstörungen und deren psychosomatischen Behandlungsmöglichkeiten
Eine gute Schlafhygiene trägt zur Gesundheit bei.
28.11.2023
LESEZEIT: 3 MINUTEN
KATEGORIE: MENTALE GESUNDHEIT, THERAPIEANGEBOTE
Stress im Job, familiäre Probleme oder andere tiefgreifende Lebensereignisse können uns Menschen buchstäblich den Schlaf rauben. Jeder dritte hat dem Robert-Koch-Institut zufolge schon einmal unter Schlafproblemen und Schlafstörungen gelitten. Meist verschwinden Schlafstörungen wieder von selbst, wenn der Auslöser überstanden ist. Halten sie jedoch über Wochen und Monate an, ist ärztliche Hilfe angeraten.
Gibt es einen normalen Schlaf?
Im Durchschnitt schlafen Menschen etwa sieben Stunden pro Nacht. Die Schlafzeit kann individuell sehr unterschiedlich sein. Wir beobachten, dass die Schlafdauer bis zum Erwachsenenalter kontinuierlich abnimmt. Es gibt zum Beispiel zwei Schlaftypen: die Lerche und die Eule. Gemeint sind damit der Frühaufsteher und der Spätaufbleiber. Im Kontext von Beruf und Alltag sind viele Menschen jedoch aufgefordert, sich einem vorgegebenen Rhythmus anzupassen. Diese Anpassung gelingt nicht jedem Menschen gleich gut und bringt manchmal allein deshalb schon Unordnung in unseren Schlaf bzw. in unser Schlafverhalten.
Unser Schlaf besteht aus einer Abfolge von sich wiederholenden Schlafzyklen, die wir jede Nacht durchlaufen
- Einschlafstadium
- Leichter Schlaf
- Tiefer Schlaf
- REM Schlaf - Rapid Eye Movement-Phase (Phase der schnellen Augenbewegungen), ist eine Schlafphase, die durch schnelle Bewegungen der Augen, schnellen Herzschlag, erhöhte Gehirnaktivität und Träume gekennzeichnet ist
Sobald die REM-Schlafphase abgeschlossen ist, startet der nächste Schlafzyklus. Auf diese Weise durchlaufen wir jede dieser Phasen, mit Ausnahme der Einschlafphase, mehrmals pro Nacht. Einige Menschen erwachen kurz nach dem REM-Schlaf, während andere durchschlafen und möglicherweise nicht bemerken, dass ein neuer Schlafzyklus beginnt. Wenn eine Person acht Stunden schläft, durchläuft sie ungefähr fünf Schlafzyklen.
Was ist eine Schlafstörung?
Allgemein bezeichnen wir als Schlafstörung drei Phänomene: zu viel Schlaf, zu wenig Schlaf und unregelmäßigen Schlaf. Als psychosomatische Klinikgruppe mit Spezialisierung auf Trauma, Depressionen, Burnout und Stressfolgeerkrankungen sammeln wir seit langen Jahren unterschiedliche Erfahrungen mit dem Thema Schlafstörungen.
Grundsätzlich unterscheidet man folgende Schlafstörungen:
Insomnie:
- Insomnie ist eine der am weitesten verbreiteten Schlafstörungen und bezieht sich auf Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Durchschlafen.
- Akute Insomnie tritt vorübergehend auf, während chronische Insomnie länger als drei Nächte pro Woche für mindestens drei Monate besteht.
Schlafapnoe:
- Schlafapnoe ist durch wiederholte Atemaussetzer während des Schlafs gekennzeichnet. Es gibt zwei Hauptarten: obstruktive Schlafapnoe, bei der die Atemwege blockiert sind, und zentrale Schlafapnoe, bei der das Gehirn das Signal zum Atmen nicht richtig sendet.
Narkolepsie:
- Narkolepsie ist eine neurologische Störung, die exzessive Tagesschläfrigkeit verursacht. Menschen mit Narkolepsie können plötzlich und unkontrolliert einschlafen, auch während aktiver Tätigkeiten.
Parasomnien:
- Parasomnien umfassen eine Vielzahl von ungewöhnlichen Verhaltensweisen während des Schlafs. Dazu gehören Schlafwandeln, Albträume, Zähneknirschen und nächtliche Panikattacken.
Restless-Legs-Syndrom (RLS):
- RLS ist durch unangenehme Empfindungen in den Beinen, die durch Bewegung gelindert werden, gekennzeichnet. Diese Symptome treten häufig in Ruhephasen auf, insbesondere vor dem Schlafengehen.
Periodische Gliedmaßenbewegungsstörung (PLMD):
- PLMD beinhaltet wiederkehrende Bewegungen der Beine oder Arme während des Schlafs, was zu Schlafunterbrechungen führen kann.
Hypersomnie:
- Hypersomnie bezieht sich auf übermäßige Tagesschläfrigkeit, die zu ungewollten Schlafattacken führen kann.
REM-Schlaf-Verhaltensstörung (RBD):
- Bei RBD treten während der REM-Schlafphase unkontrollierte Bewegungen oder sogar Gewalttätigkeiten auf, da die normalen Muskellähmungen, die während des REM-Schlafs auftreten sollten, fehlen.
Bruxismus:
- Bruxismus ist das Zähneknirschen oder -pressen während des Schlafs, was zu Zahnschäden und Spannungskopfschmerzen führen kann.
Schlafbezogene Essstörungen:
- Hierzu gehören das nächtliche Überessen und die Schlafsucht, bei der Menschen während der Nacht essen, ohne sich daran zu erinnern.
Viele unserer Patient*innen berichten besonders zu Beginn Ihres Aufenthaltes bei uns von Schlafproblematiken und Durchschlafstörungen.
Eine Schlafstörung liegt vor, wenn die Symptome über einen längeren Zeitraum bestehen, und da sprechen wir von mehr als vier Wochen. Außerdem ist dabei relevant, ob durch die Schlafstörungen Beeinträchtigungen im Alltag hervortreten, z.B. bei der Arbeit und im sozialen Umfeld und dadurch wiederum neues Leid erzeugt wird. Bei Schlafstörungen ist häufig der Schlaf-Wach-Rhythmus gestört, d.h. es besteht ein Mangel an Synchronizität zwischen dem individuellen Schlaf-Wach-Rhythmus und dem erwünschten Schlaf-Wach-Rhythmus des Umfelds.
Was sind Ursachen von Schlafstörungen?
In vielen Fällen hat schlechter Schlaf körperliche oder psychische Ursachen. Schlafstörungen können durch Spannungen, Stress, Lerneffekte und irrationale Grundannahmen befördert werden oder auch Ursache und Folge von Depressionen sein oder anders ausgedrückt: Sie sind ein Symptom und zugleich ein Risikofaktor. So erhöhen sie beispielsweise das Depressionsrisiko massiv. Gleichzeitig treten sie gerne auch als begleitendes Symptom bei Angststörungen oder PTBS auf. Dabei unterscheiden wir Insomnie, Hypersomnie und Parasomnie, die sich durch spezifische Auffälligkeiten unterscheiden.
Schlafstörungen können durch eine Vielzahl von körperlichen und psychischen Ursachen verursacht werden. Oft sind die Ursachen auch miteinander verbunden, und es kann schwierig sein, eine klare Trennlinie zwischen körperlichen und psychischen Faktoren zu ziehen. Hier sind einige häufige Ursachen für Schlafstörungen:
Körperliche Ursachen:
Medizinische Erkrankungen:
- Chronische Schmerzen (z. B. Arthritis)
- Atemwegserkrankungen (z. B. Schlafapnoe)
- Herzerkrankungen
- Diabetes
- Neurologische Erkrankungen (z. B. Parkinson-Krankheit)
Hormonelle Veränderungen:
- Hormonschwankungen, insbesondere bei Frauen während der Menopause
- Schilddrüsenprobleme
Medikamenten- oder Substanzmissbrauch:
- Einige Medikamente können Schlafstörungen verursachen oder beeinflussen, ebenso wie Alkohol, Nikotin oder stimulierende Substanzen.
Schlafstörungen:
- Restless-Legs-Syndrom (RLS)
- Schlafapnoe
Psychische Ursachen:
Stress und Angst:
- Berufs- oder Finanzstress
- Beziehungsprobleme
- Allgemeine Angststörungen oder Depressionen
Psychiatrische Störungen:
- Depression
- Bipolare Störung
- Schizophrenie
Lebensstil und Verhalten:
- Unregelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus
- Übermäßige Nutzung von Bildschirmen vor dem Schlafengehen
- Mangelnde körperliche Aktivität
Umgebungsfaktoren:
- Lärm
- Lichtverhältnisse
- Temperatur im Schlafzimmer
Weitere Faktoren:
Alter:
- Schlafmuster ändern sich im Laufe des Lebens, und ältere Menschen neigen dazu, leichter aufzuwachen.
Genetik:
- Es gibt Hinweise darauf, dass genetische Faktoren eine Rolle bei der Anfälligkeit für Schlafstörungen spielen können.
Ursachen von Schlafstörungen sind oft sehr komplex und können individuell variieren, da die einzelnen Faktoren miteinander interagieren.
Symptome von Schlafstörungen
Schlafstörungen manifestieren sich durch verschiedene Symptome, die einen weitreichenden Einfluss auf den Schlaf und das tägliche Leben haben können. Ein häufiges Symptom ist die Schwierigkeit beim Einschlafen, bei der Betroffene selbst in müden Zuständen Probleme haben, in den Schlaf zu finden. Dies wird oft von häufigem Erwachen während der Nacht begleitet, was den natürlichen Schlafzyklus unterbricht und die Schlafqualität beeinträchtigt.
Ein weiteres charakteristisches Symptom ist das frühe Erwachen am Morgen, bei dem Menschen mit Schlafstörungen früh aufwachen und Schwierigkeiten haben, wieder einzuschlafen. Selbst nach einer ausreichenden Zeit im Bett fühlen sich Betroffene oft nicht ausgeruht und erfrischt, was auf nicht erholsamen Schlaf hinweist.
Die Auswirkungen von Schlafstörungen erstrecken sich auch auf den Wachzustand. Übermäßige Tagesschläfrigkeit kann zu Problemen mit Konzentration, Aufmerksamkeit und allgemeiner Leistungsfähigkeit führen. Gleichzeitig können Schlafmangel und Schlafstörungen die Stimmung negativ beeinflussen, was zu Reizbarkeit, Angstzuständen oder sogar Depressionen führen kann.
Konzentrationsprobleme stellen ein weiteres bedeutendes Symptom dar, das die Fähigkeit, sich zu konzentrieren und Aufgaben effektiv zu erledigen, beeinträchtigen kann. Schlafstörungen können auch mit körperlichen Symptomen wie Kopfschmerzen, Muskelverspannungen oder Magen-Darm-Problemen einhergehen. Das allgemeine Gefühl von Unruhe oder Unwohlsein kann zusätzlich auftreten und auf die zugrunde liegende Schlafstörung zurückzuführen sein.
Insgesamt verdeutlichen diese Symptome die komplexe und tiefgreifende Natur von Schlafstörungen, die nicht nur den Schlaf selbst, sondern auch verschiedene Aspekte des täglichen Lebens beeinflussen können. Bei anhaltenden Schlafproblemen ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die genauen Ursachen zu identifizieren und angemessene Maßnahmen zur Verbesserung des Schlafes und der Lebensqualität zu ergreifen.
Was macht Schlafstörung mit der Psyche?
Schlafstörungen können erhebliche Auswirkungen auf die Psyche haben und zu verschiedenen emotionalen und psychologischen Problemen führen. Der Mangel an erholsamem Schlaf kann Stress und Angst verstärken, wodurch sich ein Teufelskreis entwickeln kann. Die Anforderung, gut schlafen zu müssen, kann zu einer zusätzlichen Belastung werden, was wiederum die Wahrscheinlichkeit von Schlafproblemen erhöht. Ein besonders häufiges Resultat von Schlafstörungen ist die Verschärfung von Depressionen. Chronische Schlafprobleme können die Stimmung negativ beeinflussen und zu Gefühlen von Hoffnungslosigkeit und Traurigkeit beitragen. Die erhöhte Reizbarkeit ist eine weitere psychologische Auswirkung, die mit Schlafmangel einhergeht. Menschen mit Schlafstörungen sind oft anfälliger für Stimmungsschwankungen und können sich leichter gestresst oder genervt fühlen. Die kognitive Funktion ist ebenfalls stark von ausreichendem Schlaf abhängig. Schlafmangel führt zu Konzentrations- und Gedächtnisproblemen, was sich negativ auf die berufliche Leistungsfähigkeit und den Alltag auswirken kann. Die Fähigkeit, mit Stress umzugehen, wird ebenfalls durch Schlafmangel beeinträchtigt, was zu einer verminderten Stressbewältigungsfähigkeit führen kann.
Der Einfluss von Schlafstörungen auf die Lebensqualität sollte nicht unterschätzt werden. Müdigkeit, Erschöpfung und ein generelles Gefühl der Demotivation können die Lebensfreude erheblich beeinträchtigen. Zusätzlich kann Schlafmangel die emotionale Regulation beeinflussen, was zu schnellen emotionalen Reaktionen oder Schwierigkeiten bei der Kontrolle von Emotionen führen kann. Die komplexe Beziehung zwischen Schlafstörungen und psychischen Problemen verdeutlicht die Notwendigkeit einer professionellen Intervention. Menschen, die unter Schlafproblemen leiden, sollten qualifizierte Hilfe in Anspruch nehmen, um die zugrunde liegenden Ursachen zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zur Verbesserung ihres Schlafes und ihrer psychischen Gesundheit zu ergreifen.
Wann sollten Schlafstörungen stationär behandelt werden?
Nicht jeder, der gelegentlich schlecht schläft oder Durchschlafprobleme hat, leidet an einer Schlafstörung leidet.
Kurzfristige Perioden von Schlaflosigkeit, die auf stressige Ereignisse, Reisen oder vorübergehende Veränderungen im Lebensstil zurückzuführen sind, müssen nicht unbedingt zu einer Diagnose Schlafstörung führen. Diese Episoden können von selbst vergehen. Gelegentliche Albträume sind normal und können auf Stress oder vorübergehende Belastungen zurückzuführen sein. Wenn jedoch häufige, belastende Albträume auftreten, kann dies auf eine zugrunde liegende psychologische Belastung hinweisen.
Sollte aber ihre Lebenssituation stark beeinträchtigt sein, dann sollten sie ihre Symptome unbedingt abklären lassen. Die Entscheidung Schlafstörungen stationär zu behandeln, hängt von der hohen Zahl verschiedener Ursachen und Symptomkombinationen ab und sollte in Absprache mit verschiedenen Fachbereichen, Ärzten und Therapeuten getroffen werden z.B. ihrem Hausarzt, einem Schlafmediziner, Neurologen, Psychotherapeuten etc.
Ihr Allgemeinarzt kann eine umfassende körperliche Untersuchung durchführen, den Gesundheitszustand des Patienten bewerten und koordinierend tätig sein. Ein Facharzt für Schlafmedizin oder Neurologie kann eine umfassende Untersuchung der Schlafstörungen durchführen, Diagnosen stellen und medizinische Ursachen ausschließen oder behandeln. Ein Psychotherapeut oder Psychologe kann psychologische Bewertungen durchführen, die mit Schlafstörungen verbundenen psychischen Gesundheitsproblemen behandeln und Therapieansätze anbieten.
Faktoren, die zur stationäre Behandlung für Schlafstörungen in Erwägung gezogen werden sollten:
Schweregrad der Symptome: Wenn die Schlafstörungen so schwerwiegend sind, dass sie das tägliche Funktionieren erheblich beeinträchtigen und zu erheblichem Leidensdruck führen, könnte eine stationäre Behandlung in Betracht gezogen werden.
Komplexität der Problematik: Wenn Schlafstörungen mit anderen psychischen Gesundheitsproblemen wie schwerer Depression, Angststörungen oder psychotischen Symptomen einhergehen, könnte eine stationäre Behandlung erforderlich sein, um eine umfassende Diagnostik und Behandlung anzubieten.
Sicherheitsbedenken: Wenn es Anzeichen für Selbstmordgefahr oder erhebliche Sicherheitsbedenken gibt, könnte eine stationäre Aufnahme notwendig sein, um die Sicherheit des Patienten zu gewährleisten.
Medizinische Komplikationen: In Fällen, in denen Schlafstörungen mit schweren körperlichen Erkrankungen verbunden sind oder medizinische Komplikationen auftreten, könnte eine stationäre Behandlung erforderlich sein, um eine ganzheitliche Versorgung sicherzustellen.
Nichtansprechen auf ambulante Therapie: Wenn ambulante Therapieansätze nicht wirksam sind oder zu langsam Fortschritte zeigen, kann eine intensivere, stationäre Intervention in Erwägung gezogen werden.
Notwendigkeit für eine umfassende Diagnostik: Eine stationäre Behandlung kann auch in Betracht gezogen werden, wenn eine umfassende Diagnostik erforderlich ist, um die genaue Ursache der Schlafstörungen zu identifizieren.
Die Entscheidung für eine stationäre Behandlung sollte individuell getroffen werden. In vielen Fällen können ambulante Therapieansätze, einschließlich psychotherapeutischer Interventionen, Medikamentenmanagement und Veränderungen im Lebensstil, ausreichend sein. Eine sorgfältige Bewertung durch ein multidisziplinäres Team, bestehend aus Ärzten, Psychologen, Pflegekräften und anderen Spezialisten, ist entscheidend, um die geeignete Behandlungsoption zu wählen.
Welche Behandlungsansätze gibt es bei der Diagnose Schlafstörungen in unseren Gezeiten Haus Kliniken
In unseren Gezeiten Haus Kliniken in Wesseling und Bonn nutzen wir das Spektrum der therapeutischen Möglichkeiten je nach individueller Passung und Diagnose aus. Dazu gehört bei Bedarf eine entsprechende Medikation und natürlich als wichtiger Baustein die Psychotherapie.
Unsere Tageskliniken für Psychosomatik im Gezeiten Haus Schloss Eichholz in Wesseling und in Oberhausen konzentriert sich auf die Betreuung von erwachsenen Patienten mit psychischen oder psychosomatischen Erkrankungen. Unsere tagesklinische Versorgung ermöglicht es den Patienten, den täglichen Kontakt zu ihren Familien und Freunden aufrechtzuerhalten, während Behandlungsfortschritte direkt in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung erlebt werden können.
Aus unseren vielfältigen Therapieangeboten der leitliniengerechten Medizin und der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) entwickeln wir in enger Abstimmung mit unseren Patienten* einen individuellen multimodalen Behandlungsplan, der die persönlichen Bedürfnisse, Erfahrungen und den jeweiligen Lebensabschnitt berücksichtigt.
Zusätzlich bieten wir entsprechende Entspannungsverfahren wie Meditation, Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation (PMR), Bodyscan, Qi Gong etc. an.
Auch haben sich unsere Aufklärungsmaßnahmen zum Thema der Schlafhygiene als sehr positiv erwiesen. Wir vermitteln unseren Patient*innen in Psychoedukationsgruppen hilfreiches Wissen darüber, was wir unter Schlafhygiene verstehen. So gehört zur Schlafhygiene eine regelmäßige Aufsteh- und Zubettgehzeit, das Vermeiden von Alkohol, Kaffee und Nikotin direkt vor dem Schlafen sowie der Verzicht auf größere Mengen an Essen und Trinken. Auch sportliche Aktivitäten sollten unbedingt am Tage erfolgen und nicht am Abend, um den Körper nicht zusätzlich auf Hochtouren zu bringen, wenn eigentlich schon die Ruhephase angezeigt ist. Auch intensiver Medienkonsum mit aufregendem Inhalt stört das Befinden und sorgt für unnötige innere Unruhe. Helles Licht und das regelmäßige Schauen nach der Uhr sollte ebenfalls während der Nacht vermieden werden. Als hilfreich hat sich eine schöne und angenehme Gestaltung der Schlafumgebung erwiesen. Eine ebenfalls positive Wirkung erzielen zusätzlich persönliche Zubettgehrituale, die als Pufferzone zwischen Alltag und Schlafzeit dienen. Hier gibt es vielfältige Möglichkeiten, sich etwas Gutes zu tun, um den Schlaf einzuladen. Versuchen Sie es mit einer kurzen Meditations- oder Atemübung, ein paar Tropfen Lavendelöl am Handgelenk, dem Schreiben einiger Sätze in ein Tagebuch oder dem Lesen eines kleinen Textes, um nur einige Beispiele aus unserer erprobten Praxis zu nennen.
Fazit
Schlafstörungen sind ein komplexes und weit verbreitetes Gesundheitsproblem, das einen erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Betroffenen haben kann. Die Ursachen von Schlafstörungen sind vielfältig und reichen von psychologischen und lebensstilbedingten Faktoren bis hin zu medizinischen Erkrankungen. Die Symptome können von Schwierigkeiten beim Einschlafen bis zu häufigem Erwachen während der Nacht und nicht erholsamem Schlaf reichen. Ambulante Therapieansätze, einschließlich psychotherapeutischer Interventionen, Veränderungen im Lebensstil und medikamentöser Behandlung, können oft erfolgreich sein. In einigen Fällen kann jedoch eine stationäre Behandlung erforderlich sein, insbesondere wenn schwere Sicherheitsbedenken, komplexe medizinische Probleme oder das Fehlen einer angemessenen Reaktion auf ambulante Therapieansätze vorliegen.