In unserer Tagesklinik in Oberhausen-Borbeck behandeln wir Menschen mit psychischen und psychosomatische Erkrankungen im teilstationärem Setting. Unsere Ärzt:innen und Therapeut:innen unterstützen die Patient:innen dabei die Ursachen der Erkrankungen verstehen zu lernen, aufzuarbeiten und neue Lösungsstrategien in ihrem Alltag zu verankern.
Teilstationäre Psychotherapie: Was ist eine Tagesklinik?
Tageskliniken sind eine ideale Lösung für Patient:innen, die intensive therapeutische Unterstützung brauchen, aber gleichzeitig nicht auf ihre gewohnte Struktur und Alltagsverantwortung verzichten möchten. Der große Vorteil: Nach den Therapiesitzungen können sie jeden Abend in ihr gewohntes Umfeld zurückkehren.
21.02.2025
LESEZEIT: 7 MINUTEN
KATEGORIE: TAGESKLINIK
AUTORIN: MAREIKE PENDEROCK
Was ist eine Tagesklinik?
Eine Tagesklinik ist eine medizinische Einrichtung, die eine Brücke zwischen stationärer und ambulanter Versorgung schlägt. Hier können Patient:innen tagsüber intensive therapeutische Hilfe erhalten und am Ende des Tages wieder in ihr gewohnte zu Hause zurückkehren, ohne die Nacht im Krankenhaus verbringen zu müssen.
Viele Tageskliniken sind auf bestimmte medizinische Fachgebiete spezialisiert, etwa Psychiatrie, Psychosomatik oder auch Onkologie. Besonders im Bereich der Psychiatrie und Psychosomatik ist diese Form der Behandlung äußerst wirksam. Menschen mit psychischen Erkrankungen, wie Depressionen, Angststörungen, Essstörungen oder Zwangserkrankungen, können hier genau die Unterstützung finden, die sie benötigen. Dank eines strukturierten Behandlungsplans, der verschiedene Therapieformen umfasst, erhältst du in der Tagesklinik eine umfassende Betreuung und konkrete Hilfestellungen zur Bewältigung deiner Symptome.
Stationär oder teilstationäre Psychotherapie?
Manchmal reicht eine ambulante Psychotherapie nicht mehr aus – besonders dann, wenn die seelische Belastung zu groß wird und der Alltag kaum noch zu bewältigen ist. In solchen Momenten stehen Betroffene vor einer wichtigen Entscheidung: Brauchen sie einen geschützten Raum, in dem sie sich rund um die Uhr auf ihre Genesung konzentrieren können? Oder wäre eine tagesklinische Behandlung der bessere Weg, bei der sie abends in ihre gewohnte Umgebung zurückkehren? Während ein stationärer Aufenthalt Sicherheit und intensive Betreuung rund um die Uhr gewährleistet, ermöglicht eine Tagesklinik eine enge therapeutische Begleitung, ohne den Kontakt zum eigenen Zuhause und sozialen Umfeld komplett zu verlieren.
Tageskliniken bieten eine Reihe von Vorteilen
Nicht jedem ist es möglich, sich aus dem Alltag komplett zurückzuziehen: Eine Tagesklinik bietet gegenüber einem stationären Klinikaufenthalt vorallem den Vorteil, dass die Patient:innen tagsüber intensiv behandelt werden, aber abends und an Wochenenden in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können. Dies erleichtert die Integration der Therapie in den Alltag, stärkt soziale Bindungen und ermöglicht eine direkte Anwendung neuer Bewältigungsstrategien im realen Leben. Zudem bleibt die berufliche und familiäre Einbindung oft besser erhalten, was den Übergang in den normalen Alltag nach der Behandlung erleichtert. Gerade für Alleinerziehende ist gerade das ein wichtiges Argument, denn trotz intensiver therapeutischen Unterstützung stehen sie weiterhin in täglichem Kontakt zu ihren Kindern. Eine Tagesklinik ist besonders für alleinerziehende Eltern eine interessante Option, da sie Therapie und Kinderbetreuung besser vereinbaren können. Durch die therapeutische Versorgung ohne Übernachtung, kann eine Tagesklinik auch durch Kostenersparnisse überzeugen.
Voraussetzungen für eine Tagesklinik
Nicht jeder, der psychische Unterstützung benötigt, kann oder sollte eine teilstationäre Behandlung in Anspruch nehmen. Bestimmte Voraussetzungen sollten erfüllt sein, damit die Therapie effektiv greifen kann. Diese betreffen sowohl die psychische und körperliche Stabilität, die Lebensumstände als auch die persönliche Bereitschaft zur Therapie.
- Stabilität: Wer sich für eine Tagesklinik entscheidet, sollte in der Lage sein, sich selbstständig zu versorgen und außerhalb der Klinik sicher zu leben. Starke akute Krisen, wie schwere Suizidgedanken oder psychotische Episoden, die eine durchgehende Überwachung erfordern, können in einer Tagesklinik nicht ausreichend aufgefangen werden – hier wäre eine vollstationäre Behandlung die bessere Wahl.
- Wohnsituation: Die Tagesklinik sollte gut erreichbar sein.
- Innere Bereitschaft: Wer sich für diese Behandlungsform entscheidet, sollte bereit sein, sich aktiv in die Therapie einzubringen, sich auf Gruppengespräche einzulassen und an sich zu arbeiten. Denn anders als in einer vollstationären Klinik gibt es nach Feierabend keine Rund-um-die-Uhr-Betreuung – das Gelernte muss im eigenen Alltag umgesetzt werden.
- Vorgespräch mit Ärzt:innen oder Therapeut:innen: um zu klären, ob die Tagesklinik die richtige Wahl ist. Auch die Kostenübernahme durch die Krankenkasse muss geregelt sein – meist ist dafür eine ärztliche Einweisung erforderlich.
Dr. Dennis Schmitz ist Leitender Oberarzt der Tagesklinik im Gezeiten Haus Schloss Eichholz und erklärt: »Dabei geht es allerdings auch um Aspekte wie die Kostenzusage seitens der Krankenkasse, die im Vorfeld individuell betrachtet werden sollte. In unserer Tagesklinik findet deswegen im Vorfeld ein Gespräch mit unseren Kolleg:innen aus dem Beratungsteam statt, die an Hand eines medizinischen Fragebogens die Symptome und aktuellen Lebensumstände erfragen. Wenn es zudem noch aussagekräftige Befundberichte oder eine Einweisung durch behandelnde Ärzt:innen gibt, können wir in der Regel sehr gut einschätzen, ob die Patient:innen aufgenommen werden können.«

Tagesklinik im Gezeiten Haus Oberhausen

Tagesklinik im Gezeiten Haus Oberhausen
In unserer Tagesklinik in Oberhausen-Borbeck behandeln wir Menschen mit psychischen und psychosomatische Erkrankungen im teilstationärem Setting. Unsere Ärzt:innen und Therapeut:innen unterstützen die Patient:innen dabei die Ursachen der Erkrankungen verstehen zu lernen, aufzuarbeiten und neue Lösungsstrategien in ihrem Alltag zu verankern.
Tagesklinik bei Depressionen
Eine Tagesklinik kann unter anderem eine sehr gute Option bei Depressionen sein, wenn eine ambulante Psychotherapie nicht mehr ausreicht. Gerade bei leichten bis mittelgradigen Depressionen kann eine Tagesklinik helfen, neue Strukturen in den Alltag zu bringen, Hoffnung und Perspektiven zurückzugewinnen und Strategien zur Bewältigung zu entwickeln. Ein Besuch einer Tagesklinik kann auch als vorbeugende Maßnahme oder als Krisenintervention sinnvoll sein. Tageskliniken sind nicht nur für Menschen mit Depressionen eine gute Anlaufstelle – sie bieten auch bei vielen anderen psychischen und psychosomatischen Erkrankungen eine intensive und strukturierte Behandlung. Häufig behandelte Krankheitsbilder sind:
Therapieverfahren in Tageskliniken
In einer Tagesklinik können die selben psychotherapeutische Verfahren zum Einsatz kommen, wie in einer stationären Klinik. Der Therapieplan wird in der Regel auf die individuellen Bedürfnisse der Patient:innen abgestimmt und kann aus unterschiedlichen Angeboten zur Besserung der spezifischen Symptome bestehen. Die Gezeiten Haus-Tageskliniken in Wesseling und Oberhausen setzen zusätzlich auf die Traditionelle Chinesische Medizin als komplementären Ansatz.

Psychotherapieverfahren in Tageskliniken
In privaten Tageskliniken kann das therapeutische Angebot deutlich umfangreicher sein als in einer Tagesklinik der öffentlichen Versorgung. "Ein Alleinstellungsmerkmal unserer Tagesklinik ist beispielsweise, dass wir alle Therapeut:innen in EMDR-Therapie (engl.: Eye Movement Desensitization and Reprocessing) ausgebildet haben. Ich glaube, es gibt bundesweit nicht viele Tageskliniken, die das bieten können. Früher wurde EMDR vor allem bei Traumafolgestörungen eingesetzt, heute kommt die Methode auch bei Depressionen, Sucht oder Panikattacken zum Einsatz." erklärt der Leitende Oberarzt der Tagesklinik in Wesseling Dr. Dennis Schmitz.
Tagesablauf in einer Tagesklinik
Ob teilstationär oder stationäre Therapie: Der Therapietag verläuft genauso strukturiert wie bei einem stationären Aufenthalt. Der Therapieplan umfasst eine Vielzahl von Therapieangeboten, die den Patient:innen helfen, ihre psychischen Herausforderungen zu bewältigen und zu stabilisieren.
▶ Der Tag beginnt mit der Ankunft der Patient:innen in der Klinik. In einigen Tageskliniken gibt es zu Beginn ein gemeinsames Frühstück, das gleichzeitig als Gelegenheit dient, sich auszutauschen und den Tag ruhig zu beginnen. In dieser Zeit können auch organisatorische Dinge besprochen werden.
▶ Danach beginnen die individuellen Therapiesitzungen. In gruppentherapeutischen Sitzungen bearbeiten die Patient:innen gemeinsam mit den Therapeut:innen gemeinsam verschiedene Themen wie Ängste, Depressionen oder andere psychische Herausforderungen, oft mit dem Fokus auf Bewältigungsstrategien und gegenseitiger Unterstützung. Manchmal wird auch Psychoedukation angeboten, um mehr über die eigene Erkrankung und deren Behandlung zu erfahren. In Einzelsitzungen können die Patient:innen mit den Ärzt:innen und Therapeut:innen intensiv an ihren persönlichen Themen arbeiten.
▶ Nach dem Mittagessen folgen weitere Therapieeinheiten, die oft eine Mischung aus Gruppensitzungen und Entspannungstechniken sind. Hier können Themen wie Achtsamkeit, Stressbewältigung oder auch spezifische Bewältigungsstrategien im Umgang mit den eigenen Gefühlen behandelt werden. In den meisten Tageskliniken endet der der aktive Teil des Tages mit einem Abschlussgespräch oder einer letzten Reflexion des Erlebten. In dieser Zeit können die Patient:innen ihre Eindrücke des Tages teilen und das Gelernte mit den Therapeut:innen besprechen, bevor sie in ihr gewohntes Umfeld zurückkehren.
Dr. Dennis Schmitz beschreibt einen Therapietag im Gezeiten Haus wie folgt: "Bei uns startet der Therapietag um 08:00 Uhr und endet um 17 Uhr. Dieser strukturierte Stundenplan wiederholt sich im Wochenrhythmus. Eine morgendliche Ankommens-Gruppe mit unserem Pflegeteam und eine therapeutisch begleitete Achtsamkeitsübung zum Tagesausklang rahmen den Tag ein. Die verschiedenen Therapieformen im Einzel- und Gruppensetting werden über den Tag verteilt angeboten. In der Tagesklinik für EMDR legen wir Wert darauf, zwischen den einzelnen Therapieeinheiten genügend Raum für Nachklang, Innehalten und Ausruhen zu schaffen."
Tagesklinik im Gezeiten Haus Schloss Eichholz
In unseren Tagesklinik behandeln wir psychische und psychosomatische Erkrankungen im teilstationärem Setting. Unsere Ärzt:innen und Therapeut:innen unterstützen die Patient:innen dabei die Ursachen der Erkrankungen verstehen zu lernen, aufzuarbeiten und neue Lösungsstrategien in ihrem Alltag zu verankern.
Tagesklinik im Gezeiten Haus Schloss Eichholz
In unseren Tagesklinik behandeln wir psychische und psychosomatische Erkrankungen im teilstationärem Setting. Unsere Ärzt:innen und Therapeut:innen unterstützen die Patient:innen dabei die Ursachen der Erkrankungen verstehen zu lernen, aufzuarbeiten und neue Lösungsstrategien in ihrem Alltag zu verankern.
Gemeinschaft und Austausch
In einer Tagesklinik können Patient:innen sehr von den Erfahrungen ihrer Mitpatient:innen profitieren. Das macht sie zu einer besonders wertvollen Behandlungsform in der Psychotherapie. Einer der größten Vorteile ist, dass sie den Patient:innen nicht nur eine Möglichkeit bietet, ihre eigenen Erfahrungen und Gefühle zu reflektieren, sondern auch von den Erfahrungen und Perspektiven der anderen Mitpatient:innen zu lernen. In einer Gruppe wird schnell klar, dass man nicht alleine mit seinen Problemen ist, was das Gefühl der Isolation verringern und das Vertrauen in die eigene Heilung stärken kann. Ein weiterer bedeutender Vorteil der Tagesklinik ist die Möglichkeit, soziale Fähigkeiten zu verbessern und Verhaltensmuster zu erkennen, die sich in zwischenmenschlichen Beziehungen zeigen. In der Gruppe werden oft Konflikte und Missverständnisse sichtbar, die im Einzelgespräch so nicht aufgedeckt werden könnten. Diese Dynamiken sind sehr aufschlussreich und können im therapeutischen Rahmen bearbeitet werden.
Prof. Dr. Walter Machtemes, Chefarzt im Gezeiten Haus Oberhausen, spricht in diesem Zusammenhang oft von der „Therapiefamilie“ – einem Konzept, das die Gruppenstruktur mit der einer Familie vergleicht. "In der „Therapiefamilie“ wird ein Raum geschaffen, in dem Vertrauen, Unterstützung und Austausch gedeihen können. Die Gruppenmitglieder erleben sich als eine Art „zweite Familie“, die gemeinsam an ihren Problemen arbeitet und sich gegenseitig hilft, auf dem Weg der Heilung voranzukommen." Er betont, wie wichtig diese familiäre Atmosphäre ist, da sie den Patient:innen das Gefühl gibt, nicht nur von einem Therapeuten unterstützt zu werden, sondern von einer Gruppe von Menschen, die ähnliche Erfahrungen teilen und mit denen eine tiefere, unterstützende Bindung entsteht. Diese Bindungen können das Gefühl der Zugehörigkeit und das soziale Netz stärken, das für die Genesung von entscheidender Bedeutung ist.

Häufige Fragen zur Tagesklinik

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