Studienergebnisse aus dem EMDR-Forschungsnetzwerk

Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR)-Therapie als neue Behandlungsoption für Depressionen im Schloss Eichholz.

EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) stellt eine neue Behandlungsoption für Depressionen dar. Erste Studien zeigen vielversprechende Effekte.

Einen hilfreichen Umgang mit Belastungen finden

Die zunehmende Prävalenz von Depressionen stellt eine große Herausforderung für die Gesundheitssysteme dar, und die Erfolgsquoten der derzeitigen Standardtherapien sind begrenzt. Während 30 % der behandelten Patienten nach der Behandlung keine vollständige Remission erfahren, leiden mehr als 75 % der Patienten unter wiederkehrenden depressiven Episoden. Die Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR)-Therapie stellt eine neue Behandlungsoption für Depressionen dar, und erste Studien zeigen vielversprechende Effekte mit einer wahrscheinlich höheren Remissionsrate im Vergleich zu Kontrolltherapien wie der kognitiven Verhaltenstherapie.

In der vorliegenden Studie wurden 49 Patienten mit schweren Depressionen mit einem integrierten systemischen Behandlungsansatz einschließlich EMDR-Therapie behandelt, der einem spezifischen Protokoll mit einem Behandlungsalgorithmus für Depressionen in einer naturalistischen Krankenhausumgebung folgte. Nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus wurden die Patienten nach 3 und 12 Monaten mittels eines strukturierten Telefoninterviews nachbeobachtet. 27 der 49 Patienten (55 %) erfüllten bei ihrer Entlassung die Beck'schen Kriterien für eine vollständige Remission der Depression. Bei der Nachbefragung 12 Monate nach der Entlassung berichteten 7 der 27 Patienten (26 %) über einen Rückfall, während die übrigen 20 Patienten (74 %)  rückfallfrei geblieben waren. Die Ergebnisse der Beobachtungsstudie bestätigen Berichte früherer Studien bei Patienten mit Depressionen, die zeigen, dass die EMDR-Therapie zu einer hohen Remissionsrate führt und mit einer geringeren Anzahl von Rückfällen verbunden ist. Patienten mit Depressionen, die eine EMDR-Behandlung erhalten, sind möglicherweise widerstandsfähiger gegenüber Stressoren.

Aktuelle Ergebnisse der Studie haben Dr. Susanne Altmeyer, Chefärztin der Gezeiten Haus Traumaklinik in Wesseling und Leoni Wollersheim, Psychotherapeutin im EMDR-Forschungnetwerk Schloss Eichholz veröffentlicht. Hier geht es zum aktuellen Artikel der auf der englischsprachigen Seite Frontiers in Psychology veröffenlicht wurde.