Herbstblues - Stimmungstief oder Depression?

Schmuddelwetter, selten Sonnenschein und die Aussicht auf den langen Winter. Wir haben Tipps, wie Sie dem Herbstblues in der dunklen Jahreszeit begegnen können.

01.10.2023

LESEZEIT: 1 MINUTEN

KATEGORIE: DEPRESSION, HERBSTBLUES

 

Der Herbst ist eine Jahreszeit voller faszinierender Farben, aber für viele von uns geht er auch mit einem bekannten Gefühl einher: dem Herbstblues. Im Herbst die gute Laune zu behalten, ist nicht immer leicht. Die Tage werden kürzer und die Temperaturen sinken, morgens kommt man langsamer in die Gänge und abends treibt einen die Müdigkeit früh wieder ins Bett. Doch was genau versteht man unter Herbstblues, und wie unterscheidet er sich von einer klinischen Depression? In diesem Blogbeitrag werden wir uns mit dieser Thematik auseinandersetzen und Ihnen wertvolle Tipps geben, wie Sie dem Herbstblues vorbeugen und entgegenwirken können.

 

Was ist der Herbstblues?

Der Herbstblues ist eine Stimmungsveränderung, die im Herbst auftritt. Sie äußert sich in einer allgemeinen Lustlosigkeit, einer gesteigerten Müdigkeit und einem gedämpften Gemütszustand. Häufig zeigt sich der Herbstblues durch eine abnehmende Motivation, den Alltag zu bewältigen, und kann mit einem Gefühl der Traurigkeit einhergehen. Es ist wichtig zu betonen, dass der Herbstblues im Gegensatz zur Depression normalerweise vorübergehend ist und nicht klinisch diagnostiziert wird.

 

Der Unterschied zur Depression

Während der Herbstblues saisonal und vorübergehend ist, handelt es sich bei der Depression um eine ernsthafte psychische Erkrankung. Ein Stimmungstief, das bis zu zwei Wochen dauert, wird im Regelfalls als Herbstblues bezeichnet. 1-2 Tage mit schlechter Stimmung  kommen schließlich auch im Sommer vor.

Depressionen können das ganze Jahr über auftreten und sind durch anhaltende Symptome wie tiefe Traurigkeit, Schlafstörungen, Energieverlust und ein gestörtes Interesse an alltäglichen Aktivitäten gekennzeichnet. Man kennt 5 Phasen einer Depression. Dabei  gibt es verschiedene Ursachen bzw. Auslöser und Formen einer Depression​​​​​​​. Für viele beginnt aber mit dem Herbst und der Dunkelheit ein ganz eine sogennante saisonal abhängige Depressionen (in Kurzform: SAD) genannt.

Saisonal abhängige Depressionen stellen eine Form der Depression dar, die in der Regel im Herbst beginnt und im Frühling oder Sommer wieder verschwindet. Von einer SAD sprechen Ärzte erst, wenn sich mindestens zwei Jahre in Folge im Herbst und Winter folgende Symptome zeigen: Gedrückte Stimmung, Antriebslosigkeit, Müdigkeit, körperliche Beschwerden wie Rücken- oder Magenschmerzen (ähneln denen einer depressiven Erkrankung). Eine SAD sollte mit dem Hausarzt oder einemm Facharzt abgeklärt und wenn notwendig psychotherapeutisch und gegebenenfalls medikamentös behandelt werden.

Im Zweifelsfall sollte für eine sichere Diagnose​​​​​​​ immer ein Arzt konsultiert werden, um eine Depression auszuschließen.

 

Tipps zur Überwindung des Herbstblues

Anstatt sich dem Herbstblues zu ergeben und Trübsal zu blasen, gibt es wirksame Aktivitäten um mit guter Stimmung durch den Herbst zu kommen. Der Herbst hat nämlich auch einiges zu bieten. Schon ein paar geänderte Verhaltensweisen können helfen, sich besser zu fühlen. Hier kommen unsere Tipps:

  • Tageslichttanken: Nutzen Sie die sonnigen Herbsttage, um so viel natürliches Licht wie möglich zu tanken. Was sich im Herbst vor allem auf die Stimmung niederschlägt, ist der Mangel an Licht. Morgens wird es später hell und abends früher dunkel. Durch die kürzeren Tage und den dadurch entstehenden Lichtmangel wird die Produktion des Glückshormons Serotonin zurückgefahren. Dieses wirkt normalerweise antriebssteigernd und stimmungsaufhellend. Aber auch die Produktion von Botenstoffen wie Dopamin und Noradrenalin wird reduziert. Die Wirkung? Man fühlt sich müde und niedergeschlagen. Um Serotonin zu produzieren, braucht der Körper jede Menge Tageslicht. Ein Spaziergang im Freien  kann wahre Wunder wirken und Ihre Stimmung heben.
  • Bewegung und Sport: Wer schnell für gute Laune sorgen will, betreibt am besten viel Sport. Runter vom Sofa und rein in die Laufkleidung! Aber auch Walken oder Qi Gong sind effektiv und wirken stimmungsaufhellend. Am wirkungsvollsten ist Bewegung jedoch an der frischen Luft. Regelmäßige körperliche Aktivität fördert die Ausschüttung von Glückshormonen und kann den Herbstblues vertreiben.
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit vielen frischen Früchten und Gemüse versorgt Ihren Körper mit den nötigen Nährstoffen, um sich wohler zu fühlen. Lebensmittel mit vielen Vitaminen und Kohlehydrate sind wichtig, um dem Körper Energie zu liefern. Es gibt einige Lebensmittel z.B.  Nüsse, Amaranth und Quinoa, Weizenkeime und Haferflocken, Sojabohnen und Eier, die Aminosäure enthalten und damit im Körper mit Serotonin versorgen.
  • Soziale Kontakte pflegen: Treffen Sie Freunde und Familie, um sich sozial zu engagieren. Gemeinsame Aktivitäten steigern Ihre Lebensfreude. Angenehme Gesellschaft und gute Kommunikation machen den Menschen gute Laune. 
  • Entspannungstechniken: Entdecken Sie Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen oder Qi Gong, um Stress abzubauen.
  • Hobbys und Interessen: Vertiefen Sie Ihre Hobbys und Interessen, um Ihr inneres Wohlbefinden zu stärken.

Und zu guter letzt noch eine Info zum  Ausschlafen am Wochenende. In der dunklen Jahreszeit sollten Sie besonders darauf achten, jeden Tag zur selben Zeit aufzustehen. Wer Samstag und Sonntag lange im Bett bleibt, bringt dann den Schlaf-Wach Rhythmus in der Woche durcheinander.

Professionelle Hilfe: Falls der Herbstblues anhält oder zu starken Beeinträchtigungen führt, sollten Sie professionelle Hilfe in Betracht ziehen. Ihr Hausarzt ein Psychologe oder Therapeut kann Ihnen bei der Bewältigung helfen. Auch unsere Beratung steht im Falle einer notwendigen stationären Behandlung gern zur Verfägung.

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