WHO Leitlinien zur psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen neuen 134-seitigen Leitfaden zum Umgang mit mentaler Gesundheit am Arbeitsplatz veröffentlicht. Nach Angaben der WHO leiden 15 Prozent der Erwachsenen im erwerbsfähigen Alter an einer psychischen Störung.

10.11.2022

KATEGORIE: MENTALE GESUNDHEIT 

Die  Weltgesundheitsorganisation (WHO)  hat einen neuen Bericht zur mentalen Gesundheit am Arbeitplatz veröffentlicht. Auf 134 Seiten wurden Leitlinien für die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz entwickelt.  

 

Ziel des Berichts ist es, "evidenzbasierte Empfehlungen zur Förderung der psychischen Gesundheit, zur Vorbeugung von psychischen Erkrankungen und zur Ermöglichung derTeilhabe von Menschen mit psychischen Erkrankungen am Arbeitsleben zu geben.  Nach Angaben der Organisation leiden 15 Prozent der Erwachsenen im erwerbsfähigen Alter zu irgendeinem Zeitpunkt an einer psychischen Störung.

 

Die Empfehlungen unterteilen  sich in Maßnahmen auf organisatorischer Ebene, Empfehlungen für die Schulung von Führungskräften, Empfehlungen für die Schulung von Arbeitnehmern* und Empfehlungen für individuelle Maßnahmen.

 

Die organisatorischen Maßnahmen lassen sich in universelle organisatorische Maßnahmen, organisatorische Maßnahmen für Beschäftigte in den Bereichen Gesundheit, humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz sowie organisatorische Maßnahmen für Beschäftigte mit psychischen Erkrankungen untergliedern.

 

Die WHO schreibt, dass universelle organisatorische Interventionen die psychosoziale Sicherheit am Arbeitsplatz betreffen sollten. Die Risiken für die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz lassen sich in Kategorien unterteilen:

  • Arbeitsinhalt/Aufgabengestaltung,
  • Arbeitsbelastung und -tempo Arbeitszeiten,
  • Organisationskultur und -funktion. 

Zu den Problemen im Zusammenhang mit Arbeitsinhalten/Aufgaben gehören beispielsweise "mangelnde Abwechslung oder kurze Arbeitszyklen, fragmentierte oder bedeutungslose Arbeit, unzureichende Nutzung von Fähigkeiten, hohe Unsicherheit.

 

Empfehlung des Berichts für organisatorische Maßnahmen:

"Organisatorische Interventionen, die psychosoziale Risikofaktoren angehen, einschließlich Interventionen mit partizipatorischen Ansätzen, können für Arbeitnehmer in Betracht gezogen werden, um emotionalen Stress zu verringern und arbeitsbezogene Ergebnisse zu verbessern. Eine kultur- und kontextsensitive Planung und Durchführung der Maßnahmen ist erforderlich. Einige soziodemografische Gruppen können durch psychosoziale Risikofaktoren stärker beeinträchtigt werden als andere; eine Bewertung und Planung, die die Vielfalt der Belegschaft berücksichtigt, würde solche Unterschiede aufzeigen".

 

Die WHO empfiehlt auch die Schulung von Managern, um die psychische Gesundheit ihrer Arbeitnehmer zu unterstützen, und dass diese Schulung das Wissen, die Einstellungen und das Verhalten der Manager in Bezug auf die psychische Gesundheit sowie das Verhalten der Arbeitnehmer bei der Suche nach Hilfe verbessern sollte.

 

Für alle Empfehlungen erörtert die WHO Belege und Begründungen sowie den Prozess von den Belegen bis zur Entscheidung.

 

Weitere Abschnitte enthalten Empfehlungen für die Rückkehr an den Arbeitsplatz nach psychisch bedingter Abwesenheit, Empfehlungen für die Aufnahme einer Beschäftigung für Menschen mit psychischen Erkrankungen und Informationen über Screening-Programme.

 

Den gesamten Bericht finden Sie hier: https://www.who.int/publications/i/item/9789240053052

Quellen: 
Guidelines of mental health at work

Bildquelle:

World Health Organisation

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