Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) im Gezeiten Haus

Während die westliche Medizin Krankheiten einem lokalen Ursprung im Körper zuordnet, geht die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) bei Erkrankungen von einer Störung der Energieströme im Organismus aus.

Eine zentrale Rolle der in den vergangenen Jahrtausenden in China entwickelten Heilverfahren nimmt das Konzept der Lebensenergie „Qi“ ein. Das Qi wird durch ein ausgewogenes Verhältnis der beiden Lebenspole Yin und Yang im Fluss gehalten. Somatische und psychoemotionale Symptome werden demnach einem Ungleichgewicht von Yin und Yang zugeschrieben und mit den Behandlungsmethoden der Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) wieder in Balance gebracht, damit das Qi ungehindert durch die Leitbahnen, die alle Regionen und Teile unseres Körpers mit einander verbindet, fließen und mit Energie versorgen kann.

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist somit ein regulatives Therapieverfahren, das die Heilungskräfte von Körper und Psyche anregt, statt Krankheiten lediglich durch Medikamente zu unterdrücken. In unseren Fachkliniken nutzen wir die Verfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ergänzend zu den leitliniengerechten Therapieverfahren der westlichen Medizin.

Die 5 Säulen der Traditionellen Chinesischen Medizin:

Qi Gong

Die Konzentrations- und Bewegungsform Qi Gong ist eine Kombination aus bewusster Atmung, sanft fließenden Bewegungen und achtsamkeitsbasierter Meditation. Die Bewegungsabläufe sollen das Qi, die Lebensenergie, wieder fließen lassen, um das vegetative Nervensystem zu regulieren und die Selbstheilungskräfte anzuregen.

Regelmäßiges Qi Gong schult nicht nur die die eigene Selbstwahrnehmung, sondern verbessert auch die Konzentrationsfähigkeit, fördert den Gleichgewichtssinn und führt zu einem besseren Körpergefühl. Sowohl bei den Erwachsenen als auch bei den Kindern, Jugendlichen & jungen Erwachsenen ist Qi Gong ein täglicher Bestandteil in unseren Fachkliniken.

Tuina

Tuina ist eine chinesische Massageform und basiert auf 4 Massagetechniken (TuiNáÀnMó). Durch Drücken, Pressen, Streichen, Schieben und mit rollenden Grifftechniken werden die Leitbahnen, durch die das Qi fließt, stimuliert und bestehende Blockaden gelöst. Die Wirkung der Massagetechniken ist entweder ableitend oder stärkend. Die ableitendende Massagetechnik fördert die Ausleitung von Stoffwechselendprodukten des Körpers. Die sanften Bewegungen entgegen der Verlaufsrichtung der Meridiane wirken beruhigend. Die stärkenden Massagetechniken zeichnen sich durch schnelle und kräftige Griffe entlang der Leitbahnen aus. Sie wirken anregend.

Akupunktur

Ob zur Linderung von Schmerzen, funktionellen und seelischen Erkrankungen oder unterstützend für das Immunsystem: Akupunktur ist vielfältig einsetzbar und zählt zu den ältesten Heilmethoden der Welt. Die Methoden der Akupunktur bilden einen grundlegenden Baustein in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Durch die Stimulation der Nervenpunkte mit sehr feinen, biegsamen Nadeln wird der Körper zur Produktion von Endorphinen, Cortisol und entzündungshemmenden Substanzen angeregt, die den Organismus dabei unterstützen, dass das Qi wieder ungehindert durch die Leitbahnen fließen kann.

Ungefähr 400 Akupunkturpunkte sind unterschiedlichen Positionen der Leitbahnen (Meridiane) zugeordnet. Jeder dieser Punkte steht in Verbindung mit einem bestimmten Organ oder Organkreis. Unsere Ärzte* und Therapeuten wählen gezielt nur die Punkte am Körper des Patienten aus, die zum entsprechenden Beschwerdebild passen. Weitere Varianten der Akupunktur sind die Stimulation der Nervenpunkte durch Wärme (Moxibustion) oder durch Druck mit den Fingern (Akupressur).

 

Kräuterheilkunde

In der chinesischen Arzneimitteltherapie kommen nur rein biologische Substanzen zum Einsatz. Blüten, Blätter, Wurzeln und Rinden, Mineralien und auch Tierprodukte werden anhand des individuellen Beschwerdebildes des Patienten zusammengestellt. In Form von Kräutermischungen, Granulaten, Pulver oder gepressten Kapseln werden sie zur Einnahme verschrieben, um den Körper mit Qi zu versorgen.

Diätetik

Im Unterschied zur westlichen Ernährungslehre, in der Nährwerte und Kalorien eine wesentliche Rolle spielen, basiert die Lehre der Ernährung in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) auf dem Prinzip der Wirkungsweise auf den Organismus. Jedes Nahrungsmittel wird aufgrund seiner energetischen Temperatur, der Geschmacksrichtung und der Zuordnung eines Elementes (Feuer, Wasser, Erde, Metall, Holz) einem Funktionskreis zugeordnet. So können erkrankte Organe durch die Auswahl der Lebensmittel aus dem Funktionskreis, dem sie selber zugeordnet sind, gestärkt werden. Da es in der chinesischen Diätetik keine Ernährungsform gibt, die für alle Menschen gleichermaßen gesundheitsfördernd ist, orientiert sich die Ernährung immer individuell am Menschen und dem im Vorfeld diagnostizierten Störungsmuster.

Die Diätetik umfasst die Auswahl der Lebensmittel, die Art der Zubereitung, den Rhythmus der Mahlzeiten und die achtsame Art während des Essens. Eine individuelle Ernährungsempfehlung kann zum Therapieerfolg bei allen Stressfolgeerkrankungen beitragen.

Die Kombination aus klassischer Medizin und Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) bildet einen ganzheitlich orientierten Behandlungsansatz, der Körper, Geist und Seele zusammenhängend betrachtet und behandelt. Die integrative Behandlung mit Verfahren aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) kann besonders bei der Therapie chronischer Erkrankungen unterstützen und sich positiv auf die körpereigene Stressregulation auswirken.

Welche Verfahren aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) für den Patienten und das individuelle Beschwerdebild passen, geht aus einem ausführlichen Anamnesegespräch und  diagnostischen TCM-Verfahren hervor.

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